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Gotthard ausserdem mithilfe eines Radars Vögel und Fledermäuse entdecken und
              die Rotoren in dieser Zeit so einstellen, dass möglichst wenig Unfälle geschehen.
              Im Zuge des Projektes wurden auch einige Freileitungen in die Erde verlegt und

              Ausgleichsmassnahmen durchgeführt.
























              Lagen im Gebirge wie hier auf dem Gotthard können sehr windreich sein und einen guten
              Stromertrag liefern. Foto: PESG



              15ڃ% mehr Windenergie für die Schweiz


              Die fünf Windkraftanlagen auf dem Gotthard haben jeweils eine Nennleistung von
              2350 Kilowatt. Es wird erwartet, dass sie 16 bis 20 Gigawattstunden Strom im Jahr

              produzieren, was für etwa 4000 Haushalte reicht – die gesamte Leventina kann
              damit versorgt werden. Eigentümer des Windparks ist die Gesellschaft Parco
              eolico del San Gottardo SA PESG. Sie gehört zu 70 Prozent der Azienda elettrica
              Ticinese (AET, zu 25 Prozent den Services industriels de Genève (SIG und zu

              5 Prozent der Gemeinde Airolo. Insgesamt werden dort rund 32 Millionen
              Schweizer Franken investiert.


              Mit den fünf neuen Windrädern auf dem Gotthard steigt die installierte Leistung
              Schweizer Windkraftwerke um 11,75 auf 86,75 Megawatt – ein Plus von gut
              15 Prozent. Noch ohne den Neuzugang wurde 2019 mit 146 Gigawattstunden ein
              neuer Produktionsrekord an Windstrom erreicht. Doch das deckt nicht einmal

              0,3 Prozent des gesamten Schweizer Strombedarfs. In der Vergangenheit hatte
              der Ausbau der Windkraft im Land keine Priorität – man verliess sich auf den
              bewährten Mix von Wasserkraft und Kernkraft mit etwas Photovoltaik. Diese
              Formen erzeugen auch nur wenig Kohlendioxid.


              Das Unglück von Fukushima 2011 brachte die Risiken der Atomkraft in Erinnerung.
              Die Energiestrategie 2050 sieht deshalb vor, keine neuen Kernkraftwerke mehr zu

              bauen, die Energieeffizienz zu steigern und den Windenergieanteil bis 2050 auf
              sieben bis zehn Prozent oder 4000 Gigawattstunden pro Jahr zu erhöhen. In
              Österreich beträgt der Windenergieanteil bereits heute 13 Prozent des
              Gesamtbedarfs.
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