Page 16 - Moderne Heimerziehung heute
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Die Systemische InteraktionsTherapie Sara Anna Wirbals Kapitel 5 hebt abschließend noch einmal die wesentlichen Darstellungen dieser Arbeit hervor und ref ektiert die gewonnen Erkenntnisse in Bezug auf die Besonderheiten der Systemischen Interaktionstherapie im Kontext der Heimerziehung. 2. Entwicklungen in der Heimerziehung 2.1 „Heim“ und „Heimerziehung“: Defi nitionen, Verständniswei sen und Ansichten „Heimerziehung stellt die institutionelle Form der Fremdunterbringung [Hervorh. im Orig., Anm. d. Verf.] von Kindern und Jugendlichen dar. Sie bietet einen kurz- oder langfristigen Lebensort in unterschiedli chen Formen: in Heimen oder anderen betreuten Wohnformen wie familienähn- lichen Betreuungsangeboten, Wohngemeinschaft en, Jugendwohnungen, aber auch Formen betreuten Einzelwohnens wie der mobilen oder f exiblen Betreuung“ (Kreft ; Mielenz 2008, 421). In der Forschungsliteratur zeigt sich neben diesem Verständnis der Heim- erziehung häufi g die Ansicht, Heimerziehung sei eine stationäre Erzie- hungshilfe (vgl. Schauder 2003, 7 sowie Günder 2007, 11) und mobile bzw. f exible Betreuungsmöglichkeiten seien als Angebot zur Vermeidung einer Heimerziehung zu verstehen (vgl. Günder, 2007, 25). Der Blick in die Praxis zeigt jedoch, dass viele Kinder- und Jugendheime ihren pädagogischen Auft rag über die stationäre Erziehung hinaus begrei fen, so dass Heimerziehung nicht zwingend einhergeht mit einer Unterbringung im Heim. Vielerorts existieren nicht-stationäre Erziehungs hilfen für Kinder und Jugendliche und deren Familien bzw. soziales Umfeld, die als Angebot der Heimerziehung zu verstehen sind, um den Heimaufenthalt zu vermeiden (vgl. Rosenbauer 2008, 24). 16 15.07.2011 10:25:12 Moderne_Heimerziehung.indb 16 Moderne_Heimerziehung.indb 16 15.07.2011 10:25:12