Page 29 - Gerechtigkeit und Toleranz im Koran
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GOTT BEFIELT GERECHTIGKEIT
Gerechtigkeit siegen könnte und die Unschuld der betroffenen
Person bewiesen wird.
Daher ist es innerhalb einer ungebildeten Gesellschaft auch
sehr schwer, dass die Menschen einander vertrauen können.
Jeder muss fürchten, dass die Person, die ihm gerade
gegenübersteht, ihm jeden Moment etwas Schlechtes antun
könnte. Wenn das gegenseitige Vertrauen verloren gegangen ist,
so gehen menschliche Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft,
Toleranz, Barmherzigkeit, Erbarmen und Brüderlichkeit mit der
Zeit verloren und der Hass zieht ein.
Doch das Urteil, das ein Gläubiger fällt, wird niemals durch
die Gefühle, die er der Person oder der Gesellschaft gegenüber
hegt, beeinflusst werden. Egel wie schlecht die Person ist, wie
feindlich sie sich auch verhält, ein gläubiger Mensch wird immer
seine eigenen Gefühle hinten an stellen, wenn er ein Urteil zu
fällen hat und sich immer gerecht verhalten, ein gerechtes Urteil
fällen und gerechte Ratschläge erteilen. Die Gefühle der Person
gegenüber sind nicht stärker als sein Verstand oder sein
Gewissen. Sein Gewissen wird ihm jederzeit sagen, dass er den
Geboten und Ratschlägen Gottes folgen muss und von der guten
Gerechtigkeit niemals abweichen. Denn das ist ein Gebot, das
Gott den Gläubigen im Quran übermittelt hat. Die Sure al-Ma’ida
erläutert das mit dem folgenden Vers:
“O ihr, die ihr glaubt! Steht in Gerechtigkeit fest, wenn ihr vor
Gott bezeugt. Der Hass gegen (bestimmte) Leute verführe
euch nicht zu Ungerechtigkeit. Seid gerecht, das entspricht
mehr der Gottesfurcht. Und fürchtet Gott. Siehe, Gott kennt
euer Tun”. (Sure al-Ma’ida, 8)
Laut diesem Vers ist eine gerechte Haltung der Frömmigkeit
am nächsten. Ein gläubiger Mensch weiß, dass er die
Harun Yahya