Page 65 - Gerechtigkeit und Toleranz im Koran
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                   DER GESELLSCHAFTLICHE FRIEDEN UNTER WAHRER GERECHTIGKEIT

             betrachten. Unter Michael VIII (1261-1282) hat die Bevölkerung
             der kleinen Dörfer in Kleinasien sich an die Türken gewandt,
             damit sie ihre Dörfer einnehmen und sie so der Gewaltherrschaft
             der byzantinischen Kaiser entkommen. Einige sowohl reiche als
             auch arme Leute des Volkes haben auch eine Flucht in die
             türkischen Gebiete ins Auge gefasst.
                In dieser Glanzzeit des großen Türkischen Reiches war der
             Herrscher Melikschah besonders darauf bedacht, die Gebote des
             Quran umzusetzen. Er begegnete den Menschen in den von ihm
             eroberten Gebieten mit ausgesprochener Toleranz und
             Barmherzigkeit, weshalb ihn auch die Völker der unterworfenen
             Länder mit Liebe und Respekt aufnahmen. Der armenische
             Historiker Urfali Mathiu beschreibt das große Selduschukische
             Reich folgendermaßen:
                “Das Sultanat von Melikschah hat die Gunst Gottes erfahren. Seine
                Gerechtigkeit hat sich bis auf weit entfernte Ländereien erstreckt und
                auch den Armeniern Frieden geschenkt. Sein Herz war voller
                Zuneigung den Christen gegenüber. Er verhielt sich den eroberten
                Völkern gegenüber wie ein Vater. Viele Städte und Regionen sind aus
                eigenem Willen unter seine Regentschaft getreten. Alle griechischen
                und armenischen Ortschaften kannten seine Gesetze.“ 21

                Alle unparteiischen Geschichtsschreiber betonen die
             gerechte und tolerante Haltung von Melikschah. Seine Toleranz
             hat die Herzen der Angehörigen der Schriftreligionen für ihn
             eingenommen. Es sind sogar viele Städte auf eigenen Wunsch
             unter die Verwaltung von Melikschah getreten, was in der
             Geschichte seines gleichen sucht. In demselben Buch erzählt Sir
             Thomas Arnold über einen Mönch aus dem Kloster San Denis
             mit Namen Odo de Diogilo, der als privater Schreiber Louis VII.
             auf den 2. Kreuzzug begleitet hat. Er beschreibt mit viel


                                       Harun Yahya
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