Page 71 - Gerechtigkeit und Toleranz im Koran
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DER GESELLSCHAFTLICHE FRIEDEN UNTER WAHRER GERECHTIGKEIT
es wurden keinerlei Versuche unternommen, die Religion zu
verändern und zu jeder Zeit bestand das Ziel darin, in Frieden
miteinander zu leben.
Osman Bey, der Gründer des Osmanischen Reiches,
unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu den Nicht-
Muslimen und Muslimen in seinem Reich. Aufgrund dieser
guten Beziehungen konnte ein gegenseitiges Vertrauensverhält-
nis entstehen. Als Osman Bey beispielsweise mit seiner Sippe auf
eine Hochebene ging, überließ er sein Hab und Gut den Nicht-
Muslimen in Bilecik. Bei seiner Rückkehr brachte er ihnen Öl,
Käse und Teppiche als Geschenk. 31 Weil der von Osman Bey
gegründete Bazar in Eskisehir so sicher war, gingen die Nicht-
Muslime und Germiyan häufig für ihre Einkäufe dorthin. Mit
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den Nicht-Muslimen bestand ein intensiver Dialog und soziale
Beziehungen. Eine Begebenheit, die der Historiker Joseph von
Hammer in seinem Buch Osmanli Tarihi (Osmanische
Geschichte) beschreibt, zeigt, dass Osman Bey zwischen den
Menschen immer Gerechtigkeit obwalten lies, egal welcher
Religion sie angehörten.
“Eines Tages brachte ein Nichtmuslim aus Bilecik eine
Ladung Gläser auf den Bazar. Ein Muslim aus Germiyan erstand
eines davon, doch er zahlte nicht. Der Nicht-Muslim wandte sich
an Osman Bey, um sich über den Germiyanen zu beschweren.
Osman Bey rief diesen zu sich, verlangte das Geld und übergab
es dem Nicht-Muslim. Auf diese Weise vermittelte Osman Bey,
dass niemand den Nicht-Muslimen in Bilecik Schaden zufügen
darf. Osman Bey war so gerecht, dass sogar die nicht-
Muslimischen Frauen auf den Bazar in Bilecik gehen konnten,
um sicher einzukaufen. Das nicht-Muslimische Volk war
während der Herrschaft von Osman Bey in Sicherheit und unter
Harun Yahya