Page 137 - Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren
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Kooperation und Solidarität im Tierreich

             Bedeutung mehr zu. Doch der Verstand, den wir erkennen, wenn wir sie wahr-
             nehmen und ihr Verhalten studieren, lässt sich nicht übersehen. Diese winzigen
             Kreaturen, deren Gehirn aus einem Nervensystem besteht, das zu klein ist um
             durch das menschliche Auge wahrgenommen zu werden, vollziehen vollkom-
             men unerwartete, ziemlich bewusste Handlungen. Denn seit  Abermillionen
             Jahren führt jede einzelne von ihnen diszipliniert die Aufgaben durch, die ihr
             aufgetragen sind. Sie liegen in der Obhut Gottes, des Schöpfers und handeln
             nach Seiner Eingebung.
               So wie die Ameisen, sind alle Lebewesen in der Obhut Gottes und der
             Quran lehrt dazu folgendes:

               Ihm ergibt sich, was in den Himmeln und auf Erden ist, freiwil-
               lig oder widerwillig, und zu Ihm müssen sie alle zurück. (Sure Al-
               Imran, 83)


               Opferbereitschaft im Bienenstock
               Ähnliche Harmonie und Solidarität wie unter Ameisen, kann man auch im
             Bienenstock beobachten. Insbesondere die Opferbereitschaft der
             Arbeiterbienen ähnelt den Ameisen sehr. Die Arbeiter beider Spezies kümmern
             sich bis zum Tod ohne Unterlass um die Königin und deren Larven.
               In einem Bienenstock leben eine Königin, Männchen für deren Befruchtung
             und Arbeiterinnen. So wie bereits beschrieben, übernehmen die Arbeiterbienen
             alle Aufgaben im Stock. Der Bau der Waben, die Reinigung des Stocks und des-
             sen Sicherheit, die Ernährung der Königin und der Drohnen, die Pflege der
             Larven, der Bau von Kammern, in denen die Eier heranwachsen können und
             die Kammern für die weiteren Bienen (Arbeiterinnen, Königin, Drohnen), die
             Vorbereitung der Zimmer, deren Reinigung, die  Versorgung der Eier mit
             Wärme und Feuchtigkeit, das Füttern der Larven (eine Mischung aus
             Bienenmilch, Honig und Pollen), das Sammeln von Nektar, Blütenstaub,
             Wasser und Harz…
               Wir können das Leben einer Arbeiterbiene und deren Opferbereitschaft fol-
             gendermaßen beschreiben:
               1. Eine  Arbeiterbiene lebt ungefähr vier bis sechs  Wochen.  Wenn die
             Arbeiterin geschlüpft ist, arbeitet sie etwas weniger als drei Wochen im Inneren
             des Stocks. Ihre erste Aufgabe besteht darin, die nachwachsenden Bienen zu
             versorgen. Die Arbeiterinnen ernähren sich von Honig und Blütenstaub aus den
             Lagern. Doch das meiste Futter geben sie an die Larven weiter. Zum Teil stoßen


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