Page 136 - Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren
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SELBSTAUFOPFERUNG UND INTELLIGENTE VERHALTENSMUSTER BEI TIEREN
neut Ameisen, die diese Aufgabe freiwillig auf sich nehmen. Dies ist ein ein-
deutiger Beweis, dass alle Ameisen durch die Eingebung Gottes, des
Schöpfers, handeln.
6. Wenn es nötig ist die Kolonie gegen einen Angriff zu schützen, begehen
die Ameisen manchmal auch Selbstmord, um dem Feind zu schaden. Viele
Ameisenarten kennen diese auf unterschiedliche Art und Weise durchgeführten
Selbstmordangriffe. Eine in diesem Zusammenhang besonders interessante
Ameise lebt im Regenwald Malaysias. Diese Ameisen haben einen Giftsack,
der sich von ihren Kiefern bis zum Rücken erstreckt. Wenn die Ameise von
Feinden umringt ist, spannt sie ihre Bauchmuskeln fest an, um diesen Giftsack
zum Platzen zu bringen und das Gift über ihren Feinden auszuschütten. Dabei
stirbt die Ameise. 137
7. Für die Fortpflanzung nehmen männliche und weibliche Ameisen unter-
schiedliche Opfer auf sich. Kurz nach dem Paarungsflug stirbt das beflügelte
Männchen. Das Weibchen sucht sich ein geeignetes Nest und sobald sie es ge-
funden hat, reißt sie sich die Flügel aus. Dann verschließt sie den Eingang und
verweilt über Wochen, oft auch Monate, ohne Nahrung dort alleine um die er-
sten Eier als Königin abzulegen. In dieser Zeit ernährt sie sich, indem sie ihre
eigenen Flügel isst. Die Larven, die aus den ersten Eiern schlüpfen, ernährt sie
mit ihrem eigenen Speichel. Das ist die Zeit, in der die Königin die Ameisen
ganz alleine versorgt. So baut sie die Kolonie auf.
8. Wenn der Bau zerstört wird, versuchen die Ameisen um jeden Preis ihre
Jungen zu schützen. Die Soldatenameisen im Nest gehen sofort zum Angriff
über und verteidigen das Revier, wenn ein Angriff stattfindet. Die
Arbeiterameisen machen sich dann sofort in Richtung der Kinderzimmer auf,
um die hilfelosen Larven zu retten. Sie tragen die jungen Ameisen und Larven
im Mund aus dem Nest und verstecken sie, bis der Feind verschwunden ist. 138
Eigentlich würde man von einem Tier wie der Ameise erwarten, dass sie in
einem Gefahrenmoment versucht sich selber in Sicherheit zu bringen und
einen sicheren Ort sucht. Doch weder die Wächter, noch die Soldatenameisen,
noch die Arbeiterameisen denken an ihre eigenes Leben. Jede einzelne würde
für die andere ihr Leben riskieren. Das ist die höchste Opferbereitschaft. Und
seit Millionen von Jahren verhalten sich die Ameisen so.
Was wir bisher berichtet haben, ist sicherlich ein höchst erstaunliches
Verhalten im Tierreich. Doch es muss darauf hingewiesen werden, dass es win-
zige kleine Tiere sind, die dieses Verhalten an den Tag legen. Weil der Mensch
daran gewöhnt ist, täglich Ameisen zu sehen, misst er ihnen keine besondere
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