Page 132 - Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren
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SELBSTAUFOPFERUNG UND INTELLIGENTE VERHALTENSMUSTER BEI TIEREN
               deswegen  Verhaltensweisen, die wie Opferbereitschaft aussehen, eigentlich
               mit Egoismus begründbar sind. Doch die Tiere, die wir in diesem Kapitel ken-
               nen gelernt haben, kümmern sich nicht nur um Lebewesen, die dieselben Gene
               tragen, sondern auch um andere, die Hilfe brauchen. Die  Theorie des
               “Egoistischen Gens” ist also ebenso wenig wissenschaftlich haltbar wie die an-
               deren Theorien der Evolutionisten. Denn es ist auch unmöglich, dass ein Tier,
               das weder Verstand noch Bewusstsein hat, Sorge dafür tragen kann, seine Gene
               in die nächste Generation weiterzugeben. Wenn man aber behauptet, dass ein
               Lebewesen auf die Sorge um seine Gene programmiert wurde, so muss man
               gleichzeitig eingestehen, dass eine intelligente und wissende Existenz besteht,
               die dieses Programm erstellt hat.
                  Es ist offensichtlich, dass jedes Lebewesen, dem wir in der Natur begegnen,
               mitsamt seinen Eigenschaften von der Existenz eines erhabenen Schöpfers
               zeugt. Und dieser Schöpfer ist der barmherzige und gütige Gott.


                  Das aufopferungsvolle Leben in einer Kolonie
                  Ameisen, Bienen und Termiten leben in einer streng organisierten Welt, die
               auf Disziplin, Gehorsam, Arbeitsteilung, Solidarität und Opferbereitschaft ba-
               siert. Diese winzigen Lebewesen betrachten ihr eigenes Leben als Nichtig und
               vom Moment des Schlüpfens bis zu ihrem Tod liegt ihr gesamtes Streben in der
               Aufzucht der Larven, dem Schutz der Kolonie und der Nahrungssuche. Sie tei-
               len untereinander die Nahrung, reinigen ihre Umgebung und opfern sogar für
               die Anderen ihr Leben.
                  Jeder einzelne weiss, was er zu tun hat und erledigt dies mustergültig. Für
               jeden Einzelnen stehen die anderen Bewohner der Kolonie und insbesondere
               die schutzlosen Larven im Vordergrund. Man kann nicht eine einzige egoisti-
               sche  Verhaltensweise an Bienen,  Termiten oder  Ameisen entdecken. Das
               Leben in einer Kolonie folgt einer mustergültigen Ordnung und es können
               große Erfolge erzielt werden.
                  Peter Kropotkin beschreibt in seinem Buch, welche großen Erfolge
               Ameisen und  Termiten durch ihre gegenseitige Hilfe erzielen, folgender-
               maßen:
                  Hätten die unglaublichen Bauten der Termiten und Ameisen dieselbe Größe
                  wie die Werke des Menschen, so würden sie bei einem direkten Vergleich
                  weitaus überragender abschneiden. Asphaltierte Wege, Galerien, die sich
                  über den Boden wölben, breite Gänge und Getreidespeicher,


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