Page 130 - Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren
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SELBSTAUFOPFERUNG UND INTELLIGENTE VERHALTENSMUSTER BEI TIEREN
nach der Geburt gelingt es dem Delfinjungen zu schwimmen und in dieser Zeit
fängt es an, sich Stück für Stück von der Mutter zu entfernen. Doch die
Delfinmutter, die gerade eine Geburt hinter sich gebracht hat, kann mit den
schnellen und sprunghaften Bewegungen nicht mithalten und da sie das Junge
nicht ausreichend bewachen und beschützen kann, wird diese Aufgabe eben-
falls von den Helferinnen übernommen. 127
Um der Elefantenkuh vor der Geburt zu helfen, stehen die anderen
Elefantenweibchen der Herde jederzeit bereit. Die Mutter versteckt sich ge-
schickt zwischen dickem Gestrüpp und Bäumen und die Elefantenweibchen,
die ihr bei der Geburt beistehen, übernehmen über Jahre auch den Schutz des
Jungtieres. Elefantenkühe sind viel aufmerksamer und aggressiver, wenn sie
ein Jungtier bei sich haben. 128
Sicherlich sollte man sich fragen, wie sich die Elefanten und anderen
Lebewesen vor der Geburt verständigen, woher sie wissen, dass die Zeit für die
Geburt gekommen ist und dass das andere Tier Hilfe braucht. Kein einziges
Tier verfügt über den Verstand und den Willen, dies zu schaffen. Außerdem hel-
fen sich Elefanten überall auf der Welt auf die beschriebene Art und Weise.
Dasselbe gilt auch für die Delfine und anderen Lebewesen. Das ist ein deutli-
ches Zeichen, dass sie alle vom ein und demselben Schöpfer erschaffen wurden
und jederzeit unter Seiner Führung stehen.
Babysitter für den Nachwuchs anderer
Säugetiergruppen haben meist eine enge Familienbindung. Ein typisches
Wolfsrudel besteht aus einem Männchen, einem Weibchen, den neugeborenen
Jungen und vielleicht noch ein oder zwei Jungtieren aus dem vorhergehenden
Wurf. Alle Erwachsenen helfen bei der Verteidigung der Jungtiere. Manchmal
bleibt eines der Weibchen die ganze Nacht als “Babysitterin” am Bau. Dadurch
hat die Mutter der Jungtiere die Möglichkeit mit dem restlichen Rudel auf die
Jagd zu gehen.
Afrikanische Jagdhunde leben in ähnlichen Verbänden aus rund zehn Tieren
zusammen. Die Männchen und Weibchen teilen sich den Schutz und die
Nahrungssuche für die Jungen auf. Um nicht zu sagen, sie konkurrieren förm-
lich um die Pflege der Jungen. Wenn ein Beutetier erlegt wurde, bilden die
Erwachsenen einen Kreis darum, um die Hyänen fern zu halten. Die Jungen
nehmen sie ins Innere und lassen sie zuerst fressen. 129
In einem Pavianrudel hilft der Anführer der Gruppe den Kranken oder
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