Page 41 - Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren
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egoistischen Genen. Mit höchster  Wahrscheinlichkeit fahren Lebewesen,
               die bis zur Selbstaufgabe nach Nahrung für ihre Jungen suchen, ein geneti-
               sches Programm ab – durch dieses Verhalten werden die Gene der Eltern,
               die sich auch in deren Nachkommen wieder finden, an die nächste
               Generation weitertransportiert. Die von Geburt an und instinktive
               Verteidigung gegen einen Feind erscheint dem Forscher wie ein zweckge-
               richtetes Verhalten. Aber es handelt sich dabei im Grunde genommen
               um ein Verhaltensmuster, das durch Gerüche, Geräusche, visuell oder
               andere Reize ausgelöst wird.  22

               Wenn man den oben aufgeführten Ausschnitt aufmerksam betrachtet, so
             geht der Autor davon aus, dass das tierische Verhalten auf den ersten Blick ziel-
             gerichtet wirkt, jedoch das Tier nicht bewusst, bedacht oder zweckgerichtet
             handelt, sondern auf dieses  Verhalten programmiert ist.  An diesem Punkt
             drängt sich eine wichtige Frage auf: Was ist der Ursprung dieses Programms?
             Was wir als Gen bezeichnen, ist ein zusammengesetztes Informationspaket.
             Doch so etwas wie ein Informationspaket hat keine Denkfähigkeit. Gene haben
             auch keine Fähigkeiten wie Verstand, Intelligenz oder Urteilsvermögen. Wenn
             also das Tier aufgrund eines Gens opferbereit ist, so kann der Ursprung für die-
             sen Befehl nicht im Gen selber liegen.




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