Page 94 - Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren
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SELBSTAUFOPFERUNG UND INTELLIGENTE VERHALTENSMUSTER BEI TIEREN
                 ALLES FÜR DEN NACHWUCHS


                 Meist brauchen die Jungen Pflege und Schutz, wenn sie geboren werden.
              Oft sind sie blind und nackt und können noch nicht auf Nahrungssuche gehen.
              Wenn sie dann nicht von ihren Eltern oder Artgenossen geschützt werden, wür-
              den sie innerhalb kürzester Zeit verhungern oder erfrieren. Doch, Gott gibt den
              Tieren die Inspiration, dass sie ihre Jungen mit Hingabe behüten und großzie-
              hen.

                 Der Schutz der Jungen vor Gefahren
                 Die Tiere nehmen alle Gefahren und Mühen in Kauf, um ihre Jungen zu
              schützen. Eigentlich bevorzugen sie es, wenn eine Angriff oder eine Gefahr
              droht, ihre Jungen zu schnappen und außer Reichweite zu bringen. Doch wenn
              sie keine Gelegenheit zur Flucht haben, zögern sie nicht, selber anzugreifen und
              sich dem Angreifer entgegen zu setzen. Fledermäuse und Vögel zum Beispiel
              sind Bekannt dafür, dass sie Forscher angreifen, die ihre Jungen aus den
              Nestern nehmen wollen. 82
                 Große Säugetiere, wie das Zebra, sammeln sich sofort in Gruppen zusam-
              men und nehmen die Fohlen in ihre Mitte, wenn Feinde, wie beispielsweise
              Hyänen, angreifen. Wenn sie umstellt sind, verteidigen die erwachsenen Tiere
              der Herde die Fohlen gegen die Raubtiere.
                 Giraffen nehmen ihre Kälber bei einem Angriff unter sich und schlagen die
              Angreifer mit den Vorderhufen in die Flucht. Hirsche und Antilopen sind nor-
              malerweise schreckhafte und mobile Tiere. Wenn sie keine Jungen haben, be-
              vorzugen sie immer die Flucht. Doch wenn Füchse oder  Wölfe ihren
              Nachwuchs bedrohen, zögern sie keine Sekunde von ihren spitzen Hörnern
              Gebrauch zu machen.
                 Kleinere und schwächere Säugetiere verstecken sich um die Jungen zu
              schützen oder bringen sie an einen sicheren Ort. Doch wenn ihnen diese
              Möglichkeit nicht bleibt, greifen sie den Feind an, um ihn von ihrem
              Nachwuchs wegzutreiben. Kaninchen zum Beispiel, die äußerst schreckhaft
              sind, gehen ein großes Risiko ein, um Feinde von ihrem Nachwuchs weg-
              zulocken. Wenn ein Junges Angegriffen wird, rennt es sofort zu seinem Bau
              und tritt den Feind an seinen Fersen kräftig mit den Hinterläufen. Dieses mu-
              tige Verhalten hält in vielen Fällen sogar ein Raubtier ab. 83
                 Gazellen gehen sofort hinter ihre Jungen, wenn Raubtiere die Fährte aufge-



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