Page 114 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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112             DIE UNVERNUNFT DER GOTTLOSIGKEIT


             Einstellung erzeugt unterschiedliche Gefühle der Beängstigung in
             ihnen. Sie fürchten sich davor, in ein Altersheim geschickt zu wer-
             den oder verlassen zu werden und zu vereinsamen, jedoch diese
             Befürchtungen sind in der Tat begründet. In einer Gesellschaft, wo
             die Menschen Allah gegenüber ungehorsam sind, mangelt es dem
             System vollständig an Mitgefühl und Gerechtigkeit und deshalb
             verwirklichen sich ihre größten Ängste oft.
               Ein weiterer Grund für die Angst vor dem Altern ist, dass der
             Mensch dadurch an den Tod erinnert wird, der das Ende dieses
             Lebens bedeutet. Jeder Blick in den Spiegel deutet die Verkürzung
             der Zeit an, die einem in dieser Welt verbleibt. Das wird einem
             Ungläubigen gewiss zur Qual. Für einen Menschen, der nicht ans
             Jenseits glaubt, ist die Beendigung seines Lebens und die
             Verwesung seines Körpers in der Erde eine Sackgasse ohne
             Umkehrmöglichkeit. Da er alles auf dieses Leben gesetzt hat, hat er
             schreckliche Furcht davor, es zu verlieren.
               Die Gläubigen dagegen fürchten sich weder davor, alt zu wer-
             den, noch vor den Schwächen, mit denen ihnen hohes Alter erwar-

             tungsgemäß zu schaffen machen wird. Der Grund dafür ist, dass sie
             nicht versuchen,  Anerkennung und soziale Stellung durch gutes
             Aussehen zu ergattern. Sie sind sich bewusst, dass sich ein
             Gläubiger in der Gegenwart Allahs Lob aufgrund seiner morali-
             schen Vervollkommnung verdient, und nicht durch sein Aussehen.
             Und auf der anderen Seite bringen ihnen ihre Freunde, aufgrund
             ihrer Nähe zu Allah, Liebe und Achtung entgegen.
               Auch die enge Verbindung von  Alter und Tod versetzt einen
             Gläubigen nicht in Schrecken. Für ihn ist das Jenseits ein
             Neubeginn, der Beginn eines unvergleichlich besseren Lebens mit
             einer nie zuvor erlebten Erfüllung, das in alle Ewigkeit fortdauern
             wird. Ein Mensch, der seine früheren Jahre damit verbringt, Gutes
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