Page 64 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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62              DIE UNVERNUNFT DER GOTTLOSIGKEIT


               Darüber hinaus sind Reichtum, Position und gutes  Aussehen
             nicht unbedingt erforderlich um einen Menschen hochmütig zu
             machen; wenn ein Mensch seine eigene Intelligenz der seiner
             Mitmenschen als überlegen betrachtet, ergeht er sich wahrschein-
             lich in ignoranter Selbstsicherheit. Ein ignoranter Mensch glaubt,
             dass alle Menschen in seiner Umgegend unfähig seien, wohingegen
             er selbst sehr begabt und somit eindrucksvoll sei.
               Im Lauf der Zeit werden diese Überzeugungen zum geistigen
             Fundament des gesamten Verhaltens solcher Leute. In diesem
             Geisteszustand lehnen die arroganten Leute jeglichen Ratschlag
             und jegliche Kritik, welche ihnen zu einem klaren und nüchternen
             Denken verhelfen könnte, ab. Oft erniedrigen sie andere Menschen,
             indem sie häufig ihre Abneigung für jene und deren Ideen zum
             Ausdruck bringen. Außerdem sind sie überzeugt, dass, indem die
             Fehler anderer ans Licht kommen, ihre eigene Vollkommenheit in
             vollem Glanz erstrahlt.
               Solche Eigendünkel sind letztlich schädlich für den Menschen.
             Arroganz vernebelt den Geist zu solch einem Ausmaß, dass man

             nicht mehr erkennen kann, wie weit man in seinen
             Wahnvorstellungen von der Realität abgeirrt ist. Während jeder-
             mann in der Umgebung solch einer Person, diese aufgrund ihres
             Mangels an Klarsicht fast bemitleidet, bildet sie sich selbst ein, ein
             außerordentlicher Mensch zu sein, der zudem, seiner eigenen
             Ansicht nach, Anspruch auf den Respekt seiner Mitmenschen hat.
             Entgegen diesen  Ansichten jedoch, erniedrigen solche Gebärden,
             die mit der Absicht, anderen überlegen zu erscheinen, zur Schau
             gestellt werden, einen Menschen in den  Augen seiner
             Mitmenschen, und Leute dieser Art sind meist unbeliebt und ver-
             pönt und geraten letzten Endes in Vereinsamung innerhalb der
             Gesellschaft.
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