Page 88 - Das Wunder des Auges
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ADNAN OKTAR
gen können. Darüber hinaus ist jede zufällige genetische Änderung prak-
tisch immer für die betroffene Spezies schädlich. Mutationen sind wie
Erdbeben: Sie können keine neuen Städte bauen, sie können nur existieren-
de zerstören.
Was braucht man, um ein neues Organ oder eine Struktur herzustel-
len? Wieder liegt das Geheimnis in dem DNA der Zelle. Um ein neues
Organ konstruieren muss die Information für dieses Organ zu dem DNA
hinzugefügt werden. Wenn z.B. eine Leber in einem Körper entstehen soll,
müssen alle 2.309 mit ihr verbundenen Gene vollständig und fehlerlos in
das DNA des Körpers – neben den 1.794 Genen der Augen, 11.581 Genen
der Lunge und anderen Millionen genetische Codes – simultan eingefügt
werden. Nur auf diese Weise können spätere Generationen diese Organe
besitzen. In anderen Worten, kein Organ kann sich in einem Körper Schritt
für Schritt entwickeln.
Lassen wir das Unmögliche einen Moment beiseite, nehmen wir an,
dass Mikro-Mutationen genetische Änderungen zulassen. Nehmen wir
ebenfalls an, dass der Prozess in Phasen über einen gewissen Zeitraum
stattfinden kann und dass diese neuen Zusätze in den folgenden
Generationen nicht verschwinden. Selbst mit diesen Annahmen können
wir die Existenz von komplexen Organen (Augen, Flügel) und Systemen
(Atmung, Verdauung) nicht vernünftig erklären. Alle zugehörigen Teile
müssen, so wie wir es in diesem Buch immer erwähnt haben, gemeinsam
existieren, zu selben Zeit, damit die komplizierten Systeme funktionieren
können. Deshalb würden bereits im System existierende Teile unnötig sein
und mit der Zeit verschwinden, weil sie – den Evolutionisten zufolge – kei-
ne Funktion haben.
Die Augen als Sackgasse für die Mutation
Das Auge besteht aus vielen unterschiedlichen Schichten und
Komponenten, funktioniert aber als Ganzes. Die Abwesenheit irgendeiner
Schichte oder eines Teils würde es blind machen. Hornhaut, Iris, Linse,
Netzhaut, Pupille, Augenmuskel, Pigmente, Tränendrüsen,
Desinfektionsmittel in den Tränen, die Zapfen- und Stäbchenzellen,
Nerven, die die Signale dieser Zellen in das Gehirn übertragen und das
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