Page 117 - Der Darwinismus als soziale Waffe
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Harun Yahya






                 deren Lebewesen gilt, oder dass sie keinerlei Grundlage hat. Im Allgemeinen servieren
                 uns die Darwinisten eine Mixtur Argumenten, in denen beides schwimmt. Einigen
                 Tierarten billigen sie moralische Fähigkeiten wie beim Menschen zu, andererseits
                 schreiben sie menschlichen Lebewesen tierische Verhaltensweisen zu. Einerseits
                 reden sie von tierischen Eigenschaften, andererseits plädieren sie für einen
                 Umgang mit kranken oder alten Menschen analog dazu, wie wir mit unseren
                 Haustieren umgehen.    171

                 Wie bereits gezeigt, ist einer der Hauptgründe für die Evolutionisten, den
             Menschen als höhere Tierart zu beschreiben, ihre Absicht, alle moralischen Werte
             auszulöschen. Wenn der Mensch, wie der Darwinismus behauptet, tatsächlich nur
             ein Tier wäre, hätten moralische Werte für niemanden eine Bedeutung. Die
             Auswirkungen auf die menschliche Gesellschaft wären katastrophal. Deshalb muss die
             Menschheit auf der Hut sein und sich gegen den Darwinismus und seine pseudowis-

             senschaftlichen Täuschungsmanöver wappnen.
                                                                                                                       Ein Beispiel des Leidens,
                 Auf der Grundlage der Behauptung, es gebe keine biologischen und physiologischen
                                                                                                                     welches die sozialdarwin-
             Unterschiede zwischen Mensch und Tier, versucht der Darwinismus, uns weiszumachen, es
                                                                                                                        istische Philosophie un-
             gebe auch im Verhalten von Mensch und Tier keine Unterschiede. Daraus folgert er, dass                       schuldigen Menschen
             Verhaltensweisen wie Aggression, Egoismus und Rücksichtslosigkeit  - angeblich Erbteil un-                zufügte. Die gegenwärti-
             serer tierischen Vorfahren - natürliche Verhaltensweisen des Menschen seien. Der evolution-                       gen Angriffe von
                                                                                                                      Terroristen sind ebenfalls
             istische Wissenschaftler Philip Jackson Darlington zum Beispiel schreibt:
                                                                                                                     Ergebnisse der darwinistis-
                 “Von zentraler Bedeutung ist die Tatsache, dass Egoismus und Gewalt Teil unseres Wesens                   chen Werte, welche
                 sind, nämlich Erbteil unserer tierischen Vorfahren. So gesehen, ist Gewalt dem Menschen                  bestätigen, dass men-
                 eingeboren, ein Ergebnis der Evolution.“   172                                                      schliche Wesen gleich wie
                                                                                                                       Tiere sind, und nichts als
                 Jedes Verbrechen gilt deshalb aus dieser Sicht als normal und gerechtfertigt, was eine                 Blut, Leiden und Tränen
             Bestrafung angeblich unnötig macht. Laut Steven Jay Gould in seinem Buch Ever Since                       über die Menschheit ge-
                                                                                                                                 bracht haben.
             Darwin, begann diese Sichtweise mit dem italienischen Kriminologen Cesare Lombroso um

             sich zu greifen:
                 Biologische Theorien zur Kriminalität waren damals nicht neu, aber Lombroso gab diesem Thema einen neuarti-
                 gen, evolutionären Dreh. Ihm zufolge sind erbbedingte Kriminelle nicht einfach krank, sondern im wörtlichen Sinn
                 Rückbildungen zu einer früheren evolutionären Stufe: “Die vererbten Merkmale unserer primitiven und äffischen
                 Vorfahren sind in unserem menschlichen Genom sedimentiert. Unglücklicherweise werden manche Individuen ge-
                 boren mit einer übergroßen Anzahl von Merkmalen dieser tierischen Vorfahren. Ihr Verhalten mag in unzivil-

                 isierten Gesellschaften der frühen Vorzeit angemessen gewesen sein, aber in unserer zivilisierten Gesellschaft gilt
                 es eben als kriminell. Wir können solche Menschen zwar bedauern,  denn sie selbst können nichts dafür...“      173
                 Wie aus der Wiedergabe von Lombrosos These durch Gould eindeutig hervorgeht, wird dabei ein Akt des

             Verbrechens als jenseits des freien Willens begriffen, weil eben im in uns Menschen vorhandenen tierischen
             Erbgut liegend. Das jedoch ist völlig unrealistisch. Richtig ist, dass Gott alle Menschen erschaffen hat mit einem
             Hang zum Bösen, aber auch mit einem Gewissen, das sie vor dem Bösen schützen kann und von ihnen verlangt,
             Gutes zu tun. Im Quran heißt es dazu:

                  Bei der Seele [schwöre Ich]  und was sie bildete. Und ihr ihre Schlechtigkeit ebenso eingab
                  wie ihre Gottesfurcht: Wohl ergeht es dem, der sie läutert, und verloren geht der, der sie

                  verdirbt. (Sure 91:7-10 – asch-Schams)
                 Deshalb ist den Menschen bewusst, ob ihre Taten gut oder schlecht sind und ob ihr Verhalten richtig oder
             falsch ist. Jedermann ist verpflichtet, das Böse zu vermeiden und das Gute zu tun. Wie jene, die Gutes tun, be-
             lohnt werden, werden jene bestraft, die Böses tun. Die Evolutionstheorie hingegen, der zufolge Kriminalität und

             Unmoral gerechtfertigt sind, lenkt die Menschen auf den Pfad des Unheils.
                 Im Unterschied zu Tieren besitzen Menschen eine von Gott eingehauchte Seele, Vernunft, freien Willen,
             Gewissen, gesunden Menschenverstand und die Fähigkeit, zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können.
             Nur Menschen sind in der Lage, Entscheidungen und Urteile zu treffen, über Belohnung oder Strafe zu befinden,
             aus Erfahrungen zu lernen und von Gott geprüft zu werden. Keine dieser Fähigkeiten findet sich bei anderen





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