Page 26 - Der Darwinismus als soziale Waffe
P. 26

Herbert Spencer prägte, aber auch schon Darwins Irrtum, es habe eine Evolution durch natürliche Selektion stattge-
                  funden.
                       Etliche Persönlichkeiten wie Condorcet, Malthus, Darwin und Spencer haben den schweren Fehler begangen,
                  für Tiere geltende Naturgesetze auf die menschliche Gesellschaft zu übertragen. Ihnen allen galten Menschen nur
                  als höher entwickelte Tiere, die man durch radikale Unterdrückungsmaßnahmen, Elend, Hunger und Krieg unter
                  Kontrolle halten müsse. Die Wahrheit jedoch ist, dass Menschen über Vernunft und gesunden Menschenverstand
                  verfügen. Ihr Handeln ist bestimmt durch Logik und Gewissen, nicht durch tierische Instinkte.


                       Malthus verfügte über keinerlei wissenschaftliche Daten


                       Malthus Theorie wurde seinerzeit von etlichen Intellektuellenkreisen befürwortet und im 19. Jahrhundert zur
                  Grundlage verschiedener abartiger Ideologien und Strömungen, trotz all ihrer Unwissenschaftlichkeit und internen
                  Widersprüche.

                       1) Als Malthus seine Theorie formulierte, standen ihm keinerlei demoskopische Daten zur Verfügung. Die erste
                  Volkszählung in Großbritannien fand erst 1801 statt, also drei Jahre nach Veröffentlichung seines Essays. Um seiner
                  Theorie wissenschaftlichen Rückhalt zu verschaffen, hätte er Zugriff auf statistisches Material vor 1798 haben
                  müssen, das aber damals gar nicht existierte. Allein schon deshalb waren seine Thesen reine Spekulation.
                       2) Ebenso wenig verfügte Malthus über irgendwelche Daten zum Wachstum der Nahrungsmittelproduktion.
                  Zum damaligen Zeitpunkt gab es keine Statistiken zur landwirtschaftlichen Produktion und Produktivität. Auch
                  hier verfuhr er rein spekulativ und unwissenschaftlich.
                       3) Selbst das von Malthus vorgeschlagene Armengesetz war in sich selbst widersprüchlich. Er behauptete, dass
                  sich das Bevölkerungswachstum -geometrisch steigern würde. Dann aber müsste das auch für die Pflanzen- und

                  Tierwelt gelten, die Voraussetzung für menschliches Leben sind. Aber in Wirklichkeit verläuft die Vermehrung
                  pflanzlichen, tierischen und menschlichen Lebens eben nicht im geometrischen Maßstab, sondern wird reguliert
                  durch die jeweils herrschenden Umweltbedingungen. Das gesamte Ökosystem der Erde, einschließlich men-
                  schlichen Lebens, funktioniert nur als ein Gleichgewichtszustand, der weit entfernt liegt vom “Fressen oder
                  gefressen werden“-Prinzip von Malthus oder Darwin.
                       Kurz gesagt, die fehlerhaften und unlogischen Behauptungen von Malthus basieren auf keiner wis-
                  senschaftlichen Grundlage. Und Darwin hat seine Evolutionstheorie auf den waghalsigen und absurden

                  Spekulationen von Malthus errichtet.

                                                       Darwin war ein Malthusianer


                                                            In seiner Autobiographie schrieb Darwin:

                                                        “Im Oktober 1838, fünfzehn Monate nach Beginn meiner systematischen Forschung,
                                                        las ich den Aufsatz von Malthus. Durch meine schon lange vorher begonnenen
                                                       Studien des Verhaltens von Pflanzen und Tieren war ich schon darauf vorbereitet,
                                                      mich anzufreunden mit dem Gedanken des überall stattfindenden Kampfes ums Über-
                                                      leben. Beim Lesen wurde mir schlagartig klar, dass unter solchen Umständen eine
                                                           natürliche Selektion zwischen besser und schlechter geeigneten Exemplaren einer

                                                              Gattung stattfinden müsste. Und das Ergebnis dieser natürlichen Selektion
                                                               wäre das Entstehen einer neuen Art. Endlich hatte ich eine Theorie entdeckt,
                                                               mit der ich arbeiten konnte.“ 12

                                                                  Also wurde offensichtlich Darwins Konzept der natürlichen Selektion
                                                            und des Kampfes ums Überleben geboren während seiner Malthus-Lektüre.
                                                             In Der Ursprung der Arten gestand Darwin diese Abhängigkeit von Malthus:









                                                                                                       Gott gebietet den Menschen, die Bedürftigen
                                                                                                         zu schützen und liebevoll und mitleidig zu
                                                                                                       sein. Die Verbreitung der moralischen Werte,
                                                                                                           die Er befahl, wird viele Probleme lösen.
   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31