Page 33 - Untergegangene Völker
P. 33

Noah und die Sintflut    31




                 Fazit: Auch bei den Ausgrabungen in Shuruppak wurde festgestellt,
            dass um 3000-2900 vor Christus eine Flut stattgefunden hat. Dies zeigt,
            dass auch diese Stadt von der Flut betroffen wurde. 10
                 Als letzte Siedlung, die anscheinend auch von der Flut heimgesucht
            worden ist, gilt die südlich von Shuruppak liegende Stadt Erech, die heu-
            te den Namen "Tall All-Warka" trägt. Auch in dieser Stadt fand man eine
            Schwemmschicht, die in die Jahre 3000-2900 vor Christus eingestuft
            wird. 11
                 Bekanntlich durchqueren die Flüsse Euphrat und Tigris
            Mesopotamien von einem Ende bis zum anderen. Es sieht so aus als wären
            diese beiden Flüsse und weitere Wasserquellen während des Ereignisses
            überschwemmt und hätten zusammen mit dem Regenwasser eine riesige
            Flut gebildet. Im Quran wird darüber folgendermaßen berichtet:
                 Und so öffneten Wir dem strömenden Wasser die Tore des Himmels
                 und ließen aus der Erde Quellen hervorbrechen, und beide Wasser
                 vereinigten sich, gemäß eines verhängten Beschlusses. (Sure Al-
                 Qamar: 11-12)
                 Als das Wasser alles überflutete, trugen Wir euch in der dahintrei-
                 benden Arche (Sure Al-Haqqa: 11)
                 Wenn man die ursächlichen Faktoren der Flut betrachtet, sieht man,
            dass sie in ganz normalen Naturereignissen bestehen. Doch dass all dies
            zur gleichen Zeit geschah und Noah währenddessen sein Volk vor solch
            einer Katastrophe warnte, deutet auf ein Wunder hin.
                 Die Beweise, die durch die nunmehr abgeschlossenen Studien
            gesammelt wurden, zeigen, dass sich der Flutbereich ungefähr 160
            Kilometer von Ost nach West und 600 Kilometer von Nord nach Süd aus-
            dehnt. Das bedeutet, dass die Flut ganz Mesopotamien bedeckte. Wenn
            wir die geografische Lage der Städte Ur, Erech, Shuruppak und Kisch, die
            die Spuren der Flut tragen, betrachten, so sehen wir, dass diese entlang
            einer Linie angesiedelt sind. Folglich muss die Flut diese vier Städte und
            ihre Umgebung erfasst haben. Außerdem sollte beachtet werden, dass um
            3000 vor Christus die geographische Struktur der Ebene Mesopotamiens
            im Vergleich zu heute unterschiedlich war. Zu jener Zeit lag das Bett des
   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38