Page 32 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
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30          Der Islam verurteilt den Terrorismus




                Die Tatsache, dass einer größer ist als ein anderer oder einer gelbe und der
            andere weiße Haut hat, macht keinen Grund aus, sich als überlegen zu fühlen
            oder sich zu schämen. Jede Eigenheit einer Person ist ein Resultat bewusster
            Kreation durch Gott, aus dem Blickwinkel Gottes aber haben diese Variatio-
            nen keine Bedeutung mit Blick auf die Ewigkeit. Ein Gläubiger weiß, dass
            man Überlegenheit nur im Wege der Gottesfurcht erlangen kann und in der
            Stärke des eigenen Glaubens an Gott. Diese Tatsache wird auch in folgendem

            Vers angesprochen:
                "O ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem Mann und einer Frau
                und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr einander ken-
                nenlernt. Doch der vor Gott am meisten Geehrte von euch ist der
                Gottesfürchtigste unter euch. Gott ist fürwahr wissend, kundig."
                (Koran, 49:13)
                Gottes Verständnis von Gerechtigkeit, wie es der Koran schildert, ruft
            nach gleicher, empathischer und friedvoller Behandlung jedes Menschen,
            unabhängig von seinem Glauben oder seiner Meinung und ohne jedwede Dis-
            kriminierung unter ihnen. Und daher sind zum Beispiel auch Hass und Zorn

            die großen Quellen des Bösen und werden Menschen davon abhalten, gerech-
            te Entscheidungen zu treffen, besonnen nachzudenken und sich selbst ratio-
            nal zu verhalten.
                In Gesellschaften, in denen Hass und Angst vorherrschen, leben die Men-
            schen in Sorge, jederzeit jemandem zum Opfer fallen zu können. Wo wech-
            selseitiges Vertrauen verlorengegangen ist, verlieren die Menschen auch ihre
            menschlichen Gefühle wie Mitgefühl, Brüderlichkeit und Bereitschaft zur

            Zusammenarbeit und sie fangen an, einander zu hassen.
                Aber diese Gefühle, die jemand in seinem Herzen gegenüber einer Per-
            son oder einer Gruppe empfinden mag, sollen niemals die Entscheidungen
            von Gläubigen beeinflussen. Wie böse und feindselig auch immer die Person
            sein mag, die er im Sinn hat, stellt der Gläubige all diese Gefühle beiseite und
            trifft seine Entscheidungen auf eine gerechte Art und Weise. Seine Gefühle
            gegenüber einer Person werfen keinen Schatten über seine Weisheit und sein
            Gewissen.
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