Page 37 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
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Adnan Oktar (Harun Yahya)                    35



           sollen die Schönheiten der Religion im Lichte des Verses "Lade zum Weg
           deines Herrn mit  Weisheit und schöner Ermahnung ein..." (Koran,
           16:125)  erklären, und sie sollen zudem folgenden  Vers verinnerlichen:
           "Nicht dir obliegt ihre Leitung, sondern Gott leitet, wen Er will..."
           (Koran, 2:272)
               Gläubige, die sich an den Koran halten, werden niemals zum Zwang grei-
           fen, um andere zur Annahme des Glaubens zu bewegen, und zu keiner Form
           physischen oder psychischen Drucks. Auch werden sie keine weltlichen Pri-
           vilegien in Aussicht stellen, um jemanden zur Religion zu bekehren. Wenn sie
           eine negative Reaktion zu dem erfahren, was sie sagen, müssen Muslime so
           darauf antworten, wie es der Koran in Vers 109:6 gebietet: "Euch euer Glau-
           be und mir mein Glaube."
               Muslime haben alle Glaubenssysteme zu respektieren und ihnen gegen-
           über einfühlsam zu sein, welche auch immer diese sind, und sie müssen sich
           vergebungsbereit, gerecht und menschlich gegenüber jedermann verhalten,
           selbst wenn es Menschen sind, die überhaupt keinen Glauben besitzen. Die
           Entscheidung, diese Wahrheiten umzusetzen oder nicht umzusetzen, zu glau-
           ben oder nicht zu glauben, obliegt jedem Einzelnen selbst. Menschen zum
           Glauben zwingen zu wollen oder jemandem etwas aufzwingen zu wollen, ist
           eine Verletzung koranischer Moral. Gott erinnert uns sogar ausdrücklich noch
           einmal daran:  "Und wenn dein Herr es gewollt hätte, wären alle auf
           Erden allesamt gläubig geworden.  Willst du etwa die Leute zwingen,
           gläubig zu werden?" (Koran, 10:99)
               Ein Gesellschaftsmodell, in dem Menschen dazu gezwungen werden, zu
           beten oder Gott zu verehren, läuft diametral der islamischen Moral zuwider.
           Glaube und Anbetung sollen aus dem freien  Willen des Individuums
           heraus an Gott gerichtet werden. Wenn ein System Menschen Glauben und
           Anbetung vorschreibt, werden sie aus Angst vor dem System so tun, als
           wären sie religiös. Dies würde zur Heuchelei ermuntern, kein Muslim würde
           dies gutheißen. Vom Standpunkt der islamischen Moral aus ist das, was tat-
           sächlich zählen sollte, dass die Religion mit der Liebe zu Gott gelebt werden
           sollte, zum Wohlgefallen Gottes, für die Gnade und für das Paradies in einem
           Umfeld, in dem das Gewissen der Menschen völlig frei ist.
               Die Geschichte des Islams ist voll von empathischen und verständnisvol-
           len Werken des Propheten Muhammad (Fsai) und muslimischer Herrscher,
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