Page 111 - Es war einmal der Darwinismus
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Harun Yahya
Was sind das also für Kreaturen, die in China gefunden wurden und als angebliche Übergangsformen zwis-
chen Reptilien und Vögeln präsentiert werden?
Feduccia erklärt, dass einige der Funde, die als “gefiederte Dinosaurier“ präsentiert werden, ausgestorbene
Reptilien mit Dino-Flaum seien und andere echte Vögel.
Es gibt eindeutig zwei unterschiedliche taphonomische Phänomene bei den lakustrischen Ablagerungen der Yixian und
Jiufotang Formationen in China aus der frühen Kreidezeit. Die einen enthalten die Fasern des Dino-Flaums, wie beim zuerst ent-
deckten, sogenannten “gefiederten Dinosaurier“ Sinosauropteryx (einem Compsognathus), die anderen enthalten die eigentlichen
Vogelfedern, wie bei den gefiederten Dinosauriern, die auf dem Cover des Magazins Nature abgebildet waren, die sich jedoch
nur als sekundäre Vögel erwiesen, die nicht in der Lage waren, zu fliegen. 156
Das heißt, alle als “gefiederte Dinosaurier“ oder “Dino-Vögel“ dargestellten Fossilien gehören entweder zu
den nicht flugfähigen Vögeln, wie zum Beispiel Hühner, oder zu Reptilien, die über ein besonderes Merkmal ver-
fügen, nämlich den “Dino-Flaum“, einer organischen Struktur, die nichts mit Vogelfedern zu tun hat. Kein
Fossilfund wird die Existenz einer Übergangsform zwischen Vogel und Reptil belegen. (Neben den beiden oben
erwähnten grundlegenden Gruppen erwähnt Feduccia auch “den häufig gefunden Konfuziusvogel
Confuciusornis“, einige Enantiornithines und einen neu identifizierten körnerfressenden Vogel namens Jeholornis
prima, von denen aber keiner ein Dino-Vogel ist.)
Deshalb steht Prums und Brushs Behauptung im Scientific American, Fossilien hätten bewiesen, dass Vögel
Dinosaurier sind, völlig im Widerspruch zu den Fakten.
Das Altersproblem das die Evolutionisten verbergen wollen und die
Fehlkonzeption der Kladistik
In allen evolutionistischen Artikeln, in denen die Flammen des Dino-Vogel-Mythos angeheizt werden, inklu-
sive des Artikels von Richard O. Prum und Alan Brush im Scientific American, wird eine wichtige Tatsache ver-
schwiegen.
Der Ursprung der Fossilien, die fälschlich als “Dino-Vögel oder “gefiederte Dinosaurier“ bezeichnet werden,
reicht nicht weiter als 130 Millionen Jahre zurück. Es existiert jedoch ein Fossil eines echten Vogels, das min-
destens 20 Millionen Jahre älter ist, als die Fossilien, die angeblich einen “Halb-Vogel“ darstellen: Archäopteryx.
Bekannt als der älteste Vogel, ist Archäopteryx ein echter Vogel mit einer Muskulatur, die perfekt zum Fliegen
geeignet ist, Federn zum Fliegen und dem normalen Skelett eines Vogels. Wie können Evolutionisten nur solch
einen Unsinn behaupten und andere Kreaturen, die erst später lebten, als die primitiven Vorfahren der Vögel
präsentieren, wenn Archäopteryx bereits vor 150 Millionen Jahren durch die Lüfte segelte?
Darwinisten haben eine neue Methode entdeckt, dies zu tun: Die Kladistik, die während der letzten
Jahrzehnte in der Paläontologie zur Interpretation von Fossilien eingesetzt wurde. Diejenigen, die das Verfahren
unterstützen, sind nicht am Alter der Fossilien interessiert. Sie vergleichen lediglich die erkennbaren
Charakteristiken existierender Fossilien. Auf der Basis dieses Vergleichs denken sie sich dann einen evolutionis-
tischen Stammbaum aus.
Diese Methode wird auf einer evolutionistischen Internetseite verteidigt, die das Prinzip erklärt, auf dessen
Grundlage der Velociraptor, ein viel jüngeres Fossil als der Archäopteryx, zu dessen Vorfahren erklärt wird:
Jetzt stellt sich die Frage, wie kann der Velociraptor der Vorfahr des Archäopteryx sein, wenn er doch erst nach
diesem in Erscheinung trat?
Nun, weil der Fossilbestand Lücken aufweist und Fossilien nicht immer zur “rechten Zeit“ auftauchen. Zum Beispiel scheint ein
kürzlich in Madagaskar entdecktes unvollständiges Fossil aus der späten Kreidezeit, ein Rahonavis, so etwas wie eine Kreuzung
aus einem Vogel und einem Velociraptor zu sein, aber 60 Millionen Jahre zu spät. Doch sagt niemand, sein spätes Auftauchen be-
weise, dass es sich dabei nicht um eine fehlende Übergangsform handelt, das kann lange dauern. Solche Beispiele nennt man fik-
tive Abstammungslinien. Wir nehmen an, dass diese Tiere früher existierten, sobald wir mögliche Vorfahren und vielleicht auch
mögliche Nachkommen aus der passenden Zeit für sie haben. 157
Diese Zusammenfassung zeigt, wie stark die Kladistik die Tatsachen verzerrt. Der nachfolgende Punkt er-
fordert eine nähere Erläuterung: Der Velociraptor im oben beschriebenen Auszug ist eines der Fossilien, die in
dem Mythos der Vögel die von den Dinosauriern abstammen, als angebliche Übergangsform dargestellt werden.
Wie jedoch bei den anderen Beispielen auch, handelt es sich dabei nur um eine voreingenommene evolutionistis-
che Interpretation. Die Federn in den imaginären Rekonstruktionen von Velociraptoren spiegeln lediglich evolu-
Adnan Oktar 109