Page 275 - Es war einmal der Darwinismus
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Harun Yahya



                                                              KAPITEL 17















                                DAS GEHEIMNIS HINTER DER MATERIE















                emand, der seine Umgebung gewissenhaft und mit Verstand betrachtet, bemerkt, dass alles im Universum – sei es
             J lebendig oder unbelebt – erschaffen wurde. Von wem aber wurde dies alles erschaffen?
                 Es ist offensichtlich, dass die Schöpfung, die sich überall im Universum offenbart, kein Produkt des Universums
             selbst sein kann. Das Sonnensystem, die Pflanzen, die Menschen, die Bakterien, die roten Blutkörperchen oder die
             Schmetterlinge, haben sich nicht selbst erschaffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass all diese Dinge zufälligerweise ent-

             standen sind, ist nicht vollstellbar, wie auf den vorangegangenen Seiten erklärt wurde.
                 In diesem Zusammenhang können wir folgendes schließen: Alles, was wir mit unseren Augen sehen, wurde er-
             schaffen von einem Schöpfer, einer überlegenen Kraft, die sich und ihre Eigenschaften in allem Erschaffenen reflek-
             tiert.
                 An diesem Punkt scheiden sich diejenigen, die die Existenz Gottes leugnen, von den Gläubigen, denn sie haben
             sich zur Bedingung gemacht, nicht an die Existenz Gottes zu glauben, solange sie Gott nicht mit ihren Augen wahr-
             nehmen können. Dabei werden sie aber gezwungen, die Tatsache der Schöpfung zu ignorieren und zu behaupten,
             dass das Universum und die Lebewesen nicht erschaffen worden sind. Darum verlegen sie sich aufs Lügen. Die Evo-
             lutionstheorie ist das wesentliche Beispiel dieser Lügen.

                 Dieser grundsätzliche Fehler derer, die Gott leugnen, wird von vielen Menschen nachvollzogen, die eigentlich
             die Existenz Gottes nicht ablehnen, doch eine falsche Vorstellung von Ihm haben. Diese Menschen, die die Mehrheit
             der Gesellschaft bilden, verleugnen nicht die Schöpfung, doch sie haben eine abergläubische Vorstellung davon,
             “wo” Gott sich befindet. Die meisten Menschen denken, dass Gott im “Himmel” sei. In ihrer unausgesprochenen
             Vorstellung placieren sie Gott irgendwo entfernt im Weltall, von wo aus Er ab und zu in “weltliche Angelegenheiten”
             eingreift. Oder Er greift ihrer Meinung nach gar nicht ein; Er habe das Universum erschaffen und dann verlassen, die
             Menschen hätten ihr Schicksal selbst in der Hand...

                 Manche Menschen haben schon gehört, dass im Quran mitgeteilt wird, dass Gott “überall” ist, aber sie können
             diese Tatsache nicht genau begreifen. Der abergläubische Gedanke in ihrem Unterbewußtsein ist, dass Gott alles so
             ähnlich wie Radiowellen oder wie ein unsichtbares, unfühlbares Gas umfaßt.
                 Dabei beruhen diese und die eingangs erklärten Gedanken, die es nicht vermögen, zu erklären, “wo” Gott sich
             befindet (und vielleicht deshalb dazu verleiten, Ihn zu leugnen), auf ein und demselben Fehler: Sie machen sich ein
             Vorurteil zu eigen, das jeder Basis entbehrt und verfallen dann in falsche Mutmaßungen über Gott.
                 Worum handelt es sich bei diesem Vorurteil?
                 Dieses Vorurteil steht in Verbindung mit dem Wesen und der Eigenschaft der Materie. Den meisten Menschen
             wurde beigebracht, anzunehmen, das materielle Universum, das wir sehen, sei die Realität. Die moderne Wissen-

             schaft hingegen hat eine sehr wichtige und eindrucksvolle Tatsache aufgedeckt. Auf den folgenden Seiten werden
             wir versuchen, diese Wirklichkeit zu erklären, auf die der Quran die Menschen aufmerksam macht.

                 Die Welt der elektrischen Signale


                 Alle Informationen, die wir über die Welt besitzen, werden uns über unsere fünf Sinne übermittelt. Das heißt,
             wir kennen eine Welt, die unser Auge sieht, unsere Hand berührt, unsere Nase riecht, unsere Zunge schmeckt und
             unser Ohr hört. Da wir von Geburt an von diesen Sinnen abhängig sind, haben wir nie darüber nachgedacht, dass die




                                                                                                                          Adnan Oktar    273
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