Page 83 - Es war einmal der Darwinismus
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Harun Yahya
EINST DACHTE MAN, “ARTENBILDUNG“ SEI DER
URSPRUNG DER ARTEN
A m 14. Juni 2003 erschien ein Artikel mit dem Titel “Wie entstehen neue Arten?“ in dem Magazin New
Scientist, das als pro-darwinistisch bekannt ist. Der Autor George Turner traf diese wichtige Aussage:
Es ist noch nicht lange her, da dachten wir noch, wir wüssten, wie die Arten ent-
standen sind. Wir glaubten, dass der Vorgang beinahe immer mit der totalen
Isolation von Populationen begann. Dies geschah häufig, nachdem eine
Population einen “genetischen Engpass“ durchgemacht hatte. Zum Beispiel
nachdem ein schwangeres Weibchen auf einer entfernten Insel landete und
dessen Nachwuchs sich untereinander paarte. Das Schöne an diesem sogenan-
nten “Gründer-Effekt“ Model war, dass man es im Labor nachvollziehen konnte.
In Wirklichkeit ist diese Theorie nicht haltbar. Trotz aller Bemühungen evolution-
istischer Biologen hat es niemand auch nur annähernd geschafft, eine neue Art
aus einer Gründer-Population zu hervorzubringen. Darüber hinaus gibt es
keinen bekannten Fall, in dem eine neue Art dadurch entstanden ist, dass eine
geringe Anzahl von Lebewesen in einer fremden Umgebung ausgesetzt
wurde. 102
Diese Aussage ist eigentlich nichts Neues. In den 150 Jahren seit
Darwin konnte keine Artenbildung, wie er sie beschrieb, beobachtet wer-
den. Außerdem konnte bisher keine zufrieden stellende Erklärung für
die Entstehung der Arten geliefert werden.
Um das zu erklären, ist es nützlich zu betrachten, wie sich Darwin die “Artenbildung“ vorstellte.
Seine Theorie beruhte auf der Beobachtung der verschiedenen Tierpopulationen. Einige dieser
Beobachtungen wurden von Züchtern von Rassehunden, Kühen oder Tauben gemacht. Aus einer Population
suchten sie Tiere mit den gewünschten Eigenschaften heraus (zum Beispiel Hunde, die schnell laufen konnten,
Kühe die viel Milch gaben oder “kluge“ Tauben) und züchteten diese. Innerhalb weniger Generationen wies ein
Großteil der Nachzucht die ausgewählten Eigenschaften auf. Zum Beispiel gaben die Kühe viel mehr Milch als
normale Kühe.
Diese Art der “eingeschränkten Veränderung“ veranlasste Darwin zu glauben, dass es einen natürlichen
Veränderungsprozess gäbe, nämlich den Evolutionsprozess, der langfristig gesehen zu einer radikalen
Veränderung führen würde.
Darwins zweite Beobachtung auf diesem Gebiet war, dass die Schnäbel der verschiedenen Arten von Finken
auf den Galapagosinseln anders geformt waren als die der Finken auf dem Festland. Auf den Inseln hatten sich
Finken mit langen, kurzen, gekrümmten und geraden Schnäbeln innerhalb der gleichen Population entwickelt.
Darwin schloss daraus, dass sich durch Paarung innerhalb dieser verschiedenen Variationen unterschiedliche
Arten bildeten.
Als Darwin all diese Beispiele für Variation auswertete, wurde er dazu verleitet zu glauben, dass es einen
natürlichen, uneingeschränkten Veränderungsprozess gäbe, in dessen Verlauf neue Arten, Ordnungen und
Klassen entstehen und dass dazu lediglich ein ausreichend langer Zeitraum nötig sei. Aber Darwin irrte sich.
Bei der Auswahl und Zucht von Individuen mit einer dominierenden Eigenschaft entstehen nur bessere und
stärkere Exemplare dieser Arten. Unterschiedliche Arten können durch diese selektive Zucht jedoch nicht entste-
hen. So kann ein Pferd nicht von einer Katze abstammen, eine Giraffe nicht von einer Gazelle und eine Pflaume
nicht von einer Birne. Pfirsiche verwandeln sich nicht in Bananen und Nelken nicht in Rosen. Das heißt, dass sich
unter keinen Umständen eine neue Art aus einer bereits bestehenden entwickeln kann. Auf den folgenden Seiten
wird ausführlich beschrieben, warum Darwin in dieser Frage irrte.
Adnan Oktar 81