Page 78 - Es war einmal der Darwinismus
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Paul Nelson, der an der
Universität von Chicago pro-
movierte, ist einer der führenden
Vertreter der Anti-
Evolutionsbewegung. In einem
Artikel mit dem Titel “The Junk
Dealer Ain't Selling That No
More“, beschreibt er den
Zusammenbruch der evolutionis-
tischen Theorie von der Müll-DNS:
Carl Sagan (Befürworter des Atheismus)
argumentierte, dass “genetischer Müll“,
“überflüssiger, stotternder und nicht
transkribierbarer Unsinn“ in der DNS der
Beweis für “grundsätzliche Mängel in der
Struktur des Lebens“ seien. Solche
Bemerkungen sind in biologischer
Fachliteratur nichts Außergewöhnliches
– obwohl vielleicht weniger gewöhnlich
als sie es noch vor ein paar Jahren waren.
Der Grund? Genforscher entdecken
Funktionen in Bereichen der DNS, von
denen sie dachten, es handle sich
lediglich um genetische Überbleibsel. 83
Aber wie fanden sie heraus,
dass die “Müll-DNS“ doch nicht
überflüssig ist?
1. In der nichtkodierenden
Nukleotidsequenz wurde ein
Verschlüsselungsmuster ent-
deckt, dass mit der Struktur
der Sprache verwandt ist.
Die 1994 von den Molekularbiologen der medizinischen Schule der Harvard Universität und Medizinern der
Universität von Boston gemeinsam durchgeführten Exprimente enthüllten sensationelle Ergebnisse. Forscher unter-
suchten 37 DNS-Sequenzen verschiedener Organismen und kamen schließlich auf 50.000 Basenpaare, an denen sie
bestimmte Muster in der Anordnung der Nukleotide bestimmen wollten. Diese Studie ergab, dass 90% der men-
schlichen DNS, die vorher als Müll erachtet wurde, strukturelle Ähnlichkeiten mit natürlichen Sprachen
aufweisen! 84 Es handelt sich dabei um ein gemeinsames Verschlüsselungsmuster jeder auf der Welt gesprochenen
Sprache, das in der Anordnung der Nukleotide der DNS entdeckt wurde. Diese Entdeckung lieferte keine
Unterstützung für die These, dass die Daten in der sogenannten Müll-DNS durch zufällige Ereignisse entstanden
sein könnten. Ganz im Gegenteil, sie untermauert die überlegene Schöpfung wie die Grundlage des Lebens.
2. Repetitives Heterochromatin zeigt eine erstaunliche Funktionsweise: Nukleotide, die einzeln
bedeutungslos erscheinen, erfüllen zusammen wichtige Funktionen und spielen eine Rolle bei
der Meioseteilung.
Kürzlich haben Wissenschaftler die Funktionen von Heterochromatin bestimmt, eines der
Chromosomenmaterialien, die man als Müll erachtete. Dieser Code wiederholt sich in der DNS häufig. Da man
seine Funktion bei der Proteinsynthese nicht bestimmen konnte, wurde er lange Zeit als bedeutungslos angesehen.
Hubert Renauld und Susan Gasser vom Schweizerischen Institut für Experimentelle Krebsforschung bemerken
dazu, dass das Heterochromatin trotz seiner starken Repräsentanz im Genom (bis zu 15% in menschlichen Zellen
und etwa 30% in Fliegen) häufig als “Müll-DNS“ ohne Nutzen für die Zelle betrachtet werde. 85
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