Page 77 - Es war einmal der Darwinismus
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Harun Yahya
Aber diese neue Version des Mythos hatte nicht lange Bestand.
Besonders durch die Bekanntgabe der Ergebnisse des Humangenomprojekts im Jahr
2001 wurde immer deutlicher, dass das gesamte Konzept falsch war, weil man die
Funktion dieser angeblich “Müll“-DNS langsam verstand. Evan Eichler,
Evolutionswissenschaftler an der Universität von Washington gab zu: “Die
Bezeichnung Müll- DNS spiegelt unsere eigene Ignoranz wider.“ 81
Jetzt werden wir untersuchen, wie der Mythos der “Müll“-DNS ent-
stand und wie er widerlegt wurde.
Der Irrtum von der Nutzlosigkeit der
nichtkodierenden DNS
Um diesen evolutionistischen Fehler zu verstehen, müssen wir die
Struktur des DNS-Moleküls genauer betrachten.
Diese lange molekulare Kette in den Zellen von Lebewesen wird auf-
grund der in ihr enthaltenen Erbinformation häufig auch als Datenbank
bezeichnet. Gleichzeitig enthält dieses Molekül auch einen genetischen
Code, der die Nutzung dieser Daten in der Form von Körperfunktionen
steuert. Wie in den vorausgehenden Kapiteln detailliert beschrieben, war
jeder Versuch der Evolutionisten den Ursprung des DNS-Moleküls zu erk-
lären erfolglos. Es hat sich herausgestellt, dass die in dem Molekül enthalte-
nen Daten nicht durch zufällige Ereignisse entstanden sein können. Das
DNS-Molekül ist eindeutig ein Beispiel für überlegene Schöpfung.
Die speziellen Bestandteile der DNS, in denen unsere körperlichen
Merkmale und physiologischen Aktivitäten verschlüsselt sind, nennt
man Gene. Diese spielen bei der Synthese der verschiedenen Proteine eine
wichtige Rolle und stellen unser Überleben sicher. Aber alle unsere Gene
machen nur etwa 10% unserer DNS aus. Die verbleibenden 90% werden
als “nichtkodierende DNS“ bezeichnet, weil sie keine Informationen zur
Proteinsynthese enthalten.
Die nichtkodierende DNS kann in Untergruppen eingeteilt werden.
Manchmal liegt sie zwischen Genen und wird dann als Intron bezeichnet.
Eine andere Art ist die sich wiederholende DNS, deren Sequenz aus sich
wiederholenden Nukleotiden besteht und das Molekül verlängert. Wären
die Nucleotide der nichtkodierenden DNS anstatt in einer wiederholen-
den Sequenz nach der komplexen Abfolge in einem Gen angeordnet, so
würden diese als Pseudogen bezeichnet.
Evolutionisten haben diese Segmente der DNS, die keine Informationen
zu Proteinsynthese enthalten, unter dem Allgemeinbegriff “Müll-DNS“
zusammengefasst und behauptet, dass es sich dabei um unnütze
Überbleibsel des sogenannten Evolutionsprozesses handle. Dieses
Bemühen ist jedoch völlig unlogisch: Nur weil diese DNS-Segmente
keinen Code zur Proteinsynthese enthalten, heißt das nicht, dass sie keine
Funktion haben. Um ihre Funktionen zu bestimmen, müssen wir die
Ergebnisse wissenschaftlicher Studien auf diesem Gebiet abwarten. Aber
evolutionistische Vorurteile und ihre seit langer Zeit bestehenden, ir-
reführenden Behauptungen über die Müll-DNS haben die Verbreitung
dieser Logik in der Öffentlichkeit verhindert. Besonders während der let-
zten 10 Jahre haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass Evolutionisten
sich täuschen und ihre Behauptungen falsch sind. Der nichtkodierende Teil der
DNS ist nicht überflüssig, wie Evolutionisten behaupten. Ganz im Gegenteil, es ist an-
erkannt, dass es sich dabei um wertvolle genetische Informationen handelt. 82
Adnan Oktar 75