Page 88 - Es war einmal der Darwinismus
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Aus diesem Grund und trotz der
Tatsache, dass er die Evolutionstheorie
anerkennt, sagt Pierre-Paul Grassé, der
ehemalige Präsident der französischen
Akademie der Wissenschaften,
Mutationen seien “lediglich erbliche
Schwankungen um einen Mittelwert, ein
Schritt nach links, ein Schritt nach rechts,
aber keine Folge des
Evolutionsprozesses… Sie verändern, was
bereits existiert“. 111
Dr. Grassé sagt, das Problem mit
der Evolution ist, dass “heutzutage
einige Biologen, sobald sie eine Mutation
beobachten, sofort von Evolution
sprechen“. Seiner Ansicht nach
stimmt diese Sichtweise nicht mit
den Tatsachen überein, denn “wie
zahlreich sie auch immer vorkommen, Mutationen führen
zu keinem Evolutionsprozess“. 112
Der beste Beweis, dass Mutationen keine neuen genetischen Informationen produzieren, ist die Studie über die
Fruchtfliegen. Mutationsversuche an Fruchtfliegen haben gezeigt, dass Organismen in der Natur vom
Gleichgewicht beherrscht werden, nicht von Veränderungen. Dank ihrer kurzen Generationsfolge, ca. 12 Tage, war
die Fruchtfliege jahrelang das bevorzugte Forschungsobjekt für Mutationsexperimente. Um die Mutationsrate um
15.000 Prozent zu steigern, wurden in diesen Experimenten Röntgenstrahlen eingesetzt. So konnten die Forscher in-
nerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl an Mutationen beobachten, für die in der Natur Millionen Jahre nötig gewesen
wären. Aber selbst aus solch schnellen Mutationen gingen keine neuen Arten hervor. Die Wissenschaftler konnten
keine neuen genetischen Daten gewinnen.
Der klassische Fall, bei dem man annahm, es handle sich um eine “vorteilhafte Mutation“, ist das Beispiel der
vierflügeligen Fruchtfliege. Fruchtfliegen haben normalerweise zwei Flügel, doch mitunter schlüpften auch
Exemplare mit vier Flügeln. Die darwinistische Literatur stellt dieses Beispiel als eine “Entwicklung“ dar. Jonathan
Wells hat jedoch in Icons of Evolution detailliert dargestellt, dass diese Interpretation falsch ist. Diese zusätzlichen
Flügel haben keine Muskeln, um sie zum Fliegen zu nutzen. Sie sind für die Fruchtfliege also eher ein Nachteil.
Außerdem hat nicht ein einziger dieser Mutanten außerhalb eines Labors überlebt. 113
Trotzdem behaupten Evolutionisten, dass es, wenn auch selten, Beispiele für vorteilhafte Mutationen gibt, und
dass neue biologische Strukturen durch natürliche Selektion entstehen. Doch das ist ein großer Irrtum. Eine
Mutation führt nicht zu einer Erweiterung der genetischen Information und begünstigt damit auch keinen
Evolutionsprozess. Wie Lester und Bohlin erklären:
Durch Mutationen kann nur verändert werden was bereits existiert, und diese Veränderungen sind normalerweise bedeutungslos
oder zerstörend. Das bedeutet nicht, dass vorteilhafte Mutation ausgeschlossen ist. Sie ist nicht zu erwarten, aber nicht unmöglich.
Eine vorteilhafte Mutation ist ganz einfach eine, die es dem mutierten Organismus ermöglicht, mehr Nachkommen zu zukünftigen
Generationen beizutragen, als der Organismus ohne Mutation. …Diese Mutationen haben jedoch nichts mit dem Übergang von
einer Art eines Organismus in eine andere zu tun…
In diesem Zusammenhang machte Darwin auf die flügellosen Käfer von Madeira aufmerksam. Für einen Käfer auf einer Insel mit
starken Winden können Flügel tatsächlich ein Nachteil sein. Mutationen die zum Verlust der Flugfähigkeit führen, sind hier ein-
deutig vorteilhaft. Ein solcher Fall ist auch der blinde Höhlenfisch. Die Augen sind leicht verletzbar, und für ein Lebewesen, das in
völliger Dunkelheit lebt, wäre es vorteilhaft, wenn es seine Verletzbarkeit durch Mutation verringern könnte. Während diese
Mutationen eine drastische und vorteilhafte Veränderung darstellen, ist es jedoch wichtig zu bemerken, dass sie immer mit Verlust,
niemals mit Gewinn verbunden sind. Niemals wird man die Entstehung von Flügeln oder Augen bei einer Art beobachten, die diese
nicht schon vorher besaß. 114
Daraus schlussfolgern Lester und Bohlin, dass Mutationen insgesamt immer eine genetische Beeinträchtigung
und Degeneration verursachen.
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