Page 105 - Das Wunder des Samens
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HARUN YAHYA (ADNAN OKTAR)
dafür, daß, falls Wurzeln und Triebe sich hor-
izontal bewegen müssen, deren Richtung
sobald wie möglich korrigiert wird. 55
Es gibt einen weiteren interessanten
Aspekt bei keimenden Samen. Im Erdboden
befindliche Bakterien haben die Fähigkeit, or-
ganische Verbindungen aufzuspalten, doch
Samen und Wurzeln, die nicht größer als ein
halber Millimeter sind, sind davon nicht be-
troffen. Im Gegenteil, sie benutzen den
Boden, um eine konstante Entwicklung mit
konstantem Wachstum aufrecht zu erhalten.
Überdenken wir die bisher erlangten
Informationen, so sehen wir uns einer
außergewöhnlichen Situation gegenüber.
Zellen, aus denen ein Same besteht, beginnen
plötzlich, sich zu spezialisieren, um die ver-
schiedenen Teile der Pflanzen zu bilden. Die
Wurzeln wachsen in den Erdboden und die
Triebe wachsen entgegen der Schwerkraft
dem Sonnenlicht entgegen. Wer oder was
bestimmt den Zeitpunkt, an dem die Zellen
beginnen, sich zu spezialisieren? Und wer
oder was zeigt ihnen die Richtung, in der sie
wachsen müssen? Wie agiert jede einzelne
Zelle entsprechend dem Teil der Pflanze, zu
dem sie später einmal gehören wird? Es gibt
keinerlei Konfusion darüber, in welche
Richtung die Zellen wachsen, warum wach-
sen zum Beispiel die Wurzeln nicht aus der
Erde heraus anstatt in sie hinein?
Auf Fragen wie diese gibt es nur eine Antwort. Natürlich trifft die
Pflanze diese Entscheidungen nicht selbst und sie setzt sie nicht selbst um,
und sie installiert auch nicht die notwendigen Systeme. Auch die Zellen,
aus denen die Pflanze besteht, können das nicht tun. Eine Zelle kann nicht