Page 65 - Wie Fossilien die Evolution widerlegen
P. 65

gen einer bestimmten Evolutionstheorie, untersuche die Interpretation
               und finde heraus, dass sie die Theorie bestätigt. Nun, natürlich wird sie
               das tun, oder? 28
               Den Anhängern des Modells der sprunghaften Evolution zufolge
            repräsentiert die Stasis im Fossilienbestand das „Equilibrium”
            (Gleichgewicht) in der Theorie des „Punctuated Equilibrium” (Unter-
            brochenes Gleichgewicht, im Deutschen besser positiv formuliert als
            „Sprunghafte Entwicklung”). Die Theorie besagt, unter dem Druck
            von Umwelteinflüssen könne sich eine Art in einem kurzen Zeitraum
            von ein paar tausend Jahren entwickeln. Sie gelange dann in eine Peri-
            ode der Stasis und verändere sich danach auch in Millionen Jahren
            nicht mehr.
               Die Anhänger der Theorie glaubten, dies könne die Stasis bei
            einem Großteil der Lebewesen erklären und sie hätten Herausforde-
            rung des Fossilienbestandes für die Evolutionstheorie gemeistert.
            Doch es wurde eine schwere Enttäuschung.

               Der Mechanismus der Sprunghaftigkeit

               In ihrem jetzigen Stadium erklärt die Theorie der sprunghaften
            Evolution Populationen, die über lange Zeiträume keine Veränderung
            aufweisen, damit, dass sie in einem Zustand des „Gleichgewichts”
            verharren. Der Behauptung zufolge treten evolutionäre Veränderun-
            gen in sehr kleinen Populationen auf und in sehr kurzen Intervallen,
            die das Gleichgewicht unterbrechen – oder „punktieren”. Da die
            Population klein ist, bevorzugt die natürliche Selektion große Muta-
            tionen und so wird die Entstehung einer neuen Art möglich. Demzu-
            folge kann ein Reptil zum Beispiel Millionen Jahre unverändert blei-
            ben. Doch warum eine kleine Gruppe Reptilien, die sich abgesondert
            hat, eine Reihe intensiver Mutationen durchlaufen soll, wird nicht
            erklärt. Diese Mutationen verschaffen den betroffenen Individuen
            einen Vorteil – es gibt aber kein Beispiel einer vorteilhaften Mutation.
            So werden sie aus der kleinen Gruppe heraus selektiert. Die Reptilien-
            gruppe entwickelt sich schnell und kann sich sogar in Säugetiere ver-

                                             Adnan Oktar (Harun Yahya)  63
   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70