Page 70 - Wie Fossilien die Evolution widerlegen
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len von Übergangsformen im Fossilienbestand zu erklären. So beste-
           hen sie darauf, evolutionäre Veränderungen hätten in kleinen Popu-
           lationen sehr schnell stattgefunden, und darum gebe es nur ungenü-
           gende Spuren der Artenbildung im Fossilienbestand.
               Doch wissenschaftliche Experimente und Beobachtungen der
           letzten Jahre haben gezeigt, dass die Zugehörigkeit zu einer kleinen
           Population, aus dem Blickwinkel der Genetik betrachtet, kein Vorteil,
           sondern eher ein Nachteil ist. Weit entfernt davon, dass neue Arten
           entstehen, tauchen in kleinen Populationen ernsthafte genetische
           Defekte auf. Der Grund dafür ist, dass die Individuen innerhalb klei-
           ner Populationen sich ständig innerhalb eines sehr kleinen Genpools
           paaren müssen. Somit werden aus Individuen mit vielen verschiede-
           nen Erbanlagen zunehmend solche mit gleichartigen Erbanlagen. Das
           aber bedeutet, dass defekte, normalerweise rezessive Gene dominant
           werden, mit dem Ergebnis, dass die Zahl der genetischen Defekte
           und Krankheiten innerhalb der Population ansteigt. 32
               Dies genauer zu untersuchen, wurden zum Beispiel Hühner 35
           Jahre lang beobachtet, Man fand heraus, dass Hühner in einer kleinen
           Population genetisch betrachtet immer schwächer wurden. Die Eier-
           produktion fiel von 100% auf 80%; Die Reproduktionsraten von 93%
           auf 74%. Brachte man jedoch Hühner aus anderen Populationen
           hinein, so kehrte sich dieser Trend um, und die Hühnerpopulation
           bewegte sich in Richtung Normalität zurück. 33
               Dieser und ähnliche Befunde zeigen deutlich, dass die Behaup-
           tung, kleine Populationen seien die Quelle der Evolution, wissen-
           schaftlich wertlos ist, so dass sich die Anhänger der sprunghaften
           Evolution nicht mehr dahinter verstecken können. James W. Valenti-
           ne und Douglas H. Erwin haben die Unmöglichkeit der Artenbildung
           durch sprunghafte Evolution festgestellt:
               Die geforderte Geschwindigkeit der Veränderungen impliziert entwe-
               der einige wenige große Schritte oder viele schnelle kleinere Schritte.
               Große Schritte sind gleichbedeutend mit Sprüngen und werfen das
               Problem der Grenzen der Kondition auf; Kleine Schritte müsste es viele

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