Page 165 - Das Wunder der Ameise
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gaben Lebewesen die Charakterzüge, die sie sich während ihres
Lebens angeeignet hatten, von einer Generation an die nächste wei-
ter, und entwickelten sich auf diese Weise fort. Zum Beispiel sollen
sich Giraffen aus antilopenähnlichen Tieren entwickelt haben, in-
dem sie ihre Hälse von Generation zu Generation mehr streckten,
um höher und höher stehende Zweige als Nahrung zu erreichen.
Darwin bediente sich somit der von Lamarck vorgelegten These der
"Weitergabe von Charakterzügen" als des Umstandes, der die
Lebewesen zur Evolution bewegt.
Darwin hat sich ein noch phantastischeres Beispiel ausgedacht.
In Der Ursprung der Arten behauptete Darwin, dass sich Wale evolu-
tiv aus Bären entwickelt haben sollen, die Schwimmversuche ge-
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macht hätten! Die Wissenschaft des 20. Jahrhunderts hat gezeigt,
dass dieses Szenario reine Phantasie ist.
Die Vererbungsgesetze des österreichischen Botanikers Gregor
Mendel haben die Behauptungen von Lamarck und Darwin eindeu-
tig widerlegt. Der zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene
Wissenschaftszweig der Genetik hat bewiesen, dass nicht erworbe-
ne Fähigkeiten, sondern nur die Gene von einer Generation auf die
Nächste übertragen werden. Auf diese Weise bleibt die natürliche
Selektion völlig "isoliert" und als ein unwirksamer Mechanismus im
Raum stehen.
Neo-Darwinismus und Mutationen
Die Darwinisten haben zum Ende der 30er Jahre des 20.
Jahrhunderts die "moderne synthetische Evolutionstheorie", oder den
"Neo-Darwinismus" aufgeworfen, um dieses Problem lösen zu kön-
nen. Der Neo-Darwinismus fügte neben der natürlichen Selektion die
Mutationen als "Grund der nützlichen Änderungen" ein. Gemeint
sind die Beschädigungen, die im genetischen Material von
Lebewesen durch äußere Einwirkungen wie radioaktive Strahlung
entstehen.
Das heute noch aktuelle Modell ist der Neo-Darwinismus. Diese
Theorie behauptet, dass Millionen Arten von Lebewesen auf der
Harun Yahya 163