Page 610 - Atlas der Schöpfung 2
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Alle Tiere mit Wirbelsäule, wie Fische, Vögel, Reptilien und Säugetiere, die wir aus dem alltäglichen Leben ge-
wöhnt sind, sind in einer Unterabteilung der Chordatiere, den Wirbeltieren zusammengefasst.
Es gibt etwa 35 verschiedene Abteilungen des Tierreichs, einschließlich der Mollusken, die wiederum
Weichtiere wie Schnecken und Kraken umfassen, oder die Nematoden, zu denen Fadenwürmer gehören.
Unterhalb der Kategorie des Stammes besitzen die Lebewesen einen ähnlichen Körperaufbau, die Stämme hin-
gegen sind völlig verschieden voneinander.
Nach dieser Einführung in das biologische Klassifikationssystem lassen Sie uns nun die Frage betrachten,
wie und wann diese Stämme auf der Erde aufgetaucht sind.
Fossilienfunde widersprechen dem "Stammbaum des Lebens"
Schauen wir uns als erstes die darwinistische Hypothese an. Wie wir wissen, schlägt der Darwinismus vor,
das Leben habe sich aus einem einzigen gemeinsamen Vorfahren entwickelt, und habe all seine Vielfalt ange-
nommen durch eine Reihe von kleinen Veränderungen. In diesem Fall müsste das Leben zuerst in einfachen,
sehr ähnlichen Formen aufgetaucht sein. Nach derselben Theorie müssten Differenzierung und wachsende
Komplexität des Lebens im Lauf der Zeit parallel erfolgt sein.
Kurz, dem Darwinismus zufolge müsste die Darstellung der Entwicklung des Lebens wie ein Baum mit
vielen Zweigen aussehen, die alle von einem Stamm ausgehen, der aus einer einzigen Wurzel entstanden ist.
Diese Hypothese vom "Stammbaum des Lebens" wird von darwinistischen Quellen permanent bemüht. Nach
diesem Baumkonzept müssen die Stämme - die Basis-Elemente in der Klassifikation der Lebewesen - sich über
verschiedene Stadien hinweg entwickelt haben, wie das Diagramm auf Seite 58 zeigt. Folgt man dem
Darwinismus, muss zuerst ein einziger Stamm auftauchen, die anderen Stämme entstehen dann durch sehr
kleine Veränderungen über sehr lange Zeiträume. Die darwinistische Hypothese ist, dass die Zahl der
Tierstämme allmählich zugenommen haben müsste, wie in dem Diagramm auf Seite 609 zu sehen ist.
Auf diese Weise also soll sich das Leben entwickelt haben; aber ist es wirklich so gewesen?
Bestimmt nicht, ganz im Gegenteil: Die Tiere waren völlig verschieden und bereits sehr komplex in dem
Moment, als sie zuallererst auftauchten. Alle heute bekannten Tierstämme erschienen gleichzeitig, in der
Mitte des geologischen Zeitalters des Kambriums. Das Kambriumzeitalter begann vor etwa 570 Millionen
Jahren und endete vor ca. 505 Millionen Jahren, dauerte also schätzungsweise 65 Millionen Jahre lang. Doch
der Zeitraum, in dem die Haupt-Tiergruppen erschienen, war bedeutend kürzer, er wird oft auch als die
"kambrische Explosion" bezeichnet. Stephen C. Meyer, P. A. Nelson, und Paul Chien schrieben nach ausführli-
cher Literaturrecherche in einem 2001 erschienenen Artikel, dass "die kambrische Explosion in einem äußerst
kleinen geologischen Zeitfenster geschah, das nicht länger als 5 Millionen Jahre offen stand". 28 Nach geologi-
schen Maßstäben sind fünf Millionen Jahre ein sehr kurzer Zeitraum.
Aus früher Zeit als dem Kambrium gibt es keine Spuren von Fossilien, außer von Einzellern und einigen
wenigen, primitiven, mehrzelligen Lebewesen. Alle Tierstämme erschienen vollständig ausgebildet und
gleichzeitig während der extrem kurzen Zeit der kambrischen Explosion. Die im kambrischen Gestein gefun-
denen Fossilien gehören zu so verschiedenen Kreaturen wie Schnecken, Trilobiten (ausgestorbene Krebsarten),
Schwämme, Quallen, Seesterne, Muscheln etc. Die meisten dieser Tiere hatten komplexe biologische Systeme
und entwickelte Organe, wie Augen, Kiemen und Kreislaufsystem, genau wie bei heutigen Tierarten. All diese
Organismen waren hoch entwickelt und sehr verschieden.
Richard Monastersky, Autor beim Science News Magazin schreibt folgendes über die kambrische
Explosion:
Vor einer halben Milliarde Jahren, ...tauchten plötzlich die bemerkenswert komplexen Formen der Tiere auf, die
wir heute sehen. Dieser Moment, genau am Beginn des Kambriums vor über 550 Millionen Jahren, markiert die
explosionsartige Evolution, die die Meere mit den ersten komplexen Kreaturen der Welt anfüllte. 29
Derselbe Artikel zitiert auch Jan Bergström, einen Paläontologen, der die frühen Ablagerungsschichten des
Kambriums in Chengjiang, China studiert hat:
"Die Fauna in Chengjiang zeigt, dass die umfangreichen Tierstämme von heute bereits im frühen Kambrium
vorhanden waren und dass sie genauso verschieden voneinander waren, wie sie es heute sind." 30
608 Atlas der Schöpfung
(Band 2)