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Ein Gesichtsschädel, ge-
                  funden in Atapuerca in
                  Spanien, der zeigt, dass
                  vor 800000 Jahren
                  Menschen mit denselben
                  Gesichtszügen wie den
                  unseren gelebt haben.














                       Die geheime Geschichte des Homo sapiens


                       Die signifikanteste und einschneidendste Tatsache, die dem imaginären Stammbaum der
                  Evolutionstheorie jede Basis entzieht, ist  die unerwartet alte Geschichte des heutigen Menschen.
                  Paläoanthropologische Funde offenbaren, dass Menschen der Art Homo sapiens, die genauso aussahen wie wir,
                  schon vor einer Million Jahren lebten.

                       Es war Louis Leakey, der berühmte evolutionistische Paläoanthropologe, der die ersten Funde 1932 in der
                  Kanjera Region in der Nähe des Viktoria Sees in Kenia machte. Er fand mehrere Fossilien aus dem mittleren
                  Pleistozän, die sich nicht vom heutigen Menschen unterschieden. Das mittlere Pleistozän liegt jedoch eine
                  Million Jahre zurück.   181  Weil diese Entdeckung den Stammbaum der Evolution auf den Kopf stellte, wurde sie
                  von vielen Paläoanthropologen nicht anerkannt. Leakey versicherte jedoch immer, dass seine Schätzungen

                               korrekt waren.
                                         Gerade als die Kontroverse in Vergessenheit zu geraten begann, bewies ein in Spanien aus-
                                        gegrabenes Fossil auf bemerkenswerte Weise, dass die Geschichte von Homo sapiens we-
                                          sentlich älter ist, als bis dahin vermutet wurde. Das Fossil wurde in der Gran Dolina
                                           Höhle bei Atapuerca in Spanien von drei Paläoanthropologen der Universität Madrid
                                           ausgegraben. Es zeigte das Gesicht eines elfjährigen Jungen, dessen Aussehen nahezu

                                            völlig übereinstimmte mit dem des heutigen Menschen. Doch es sind 800000 Jahre ver-
                                           gangen, seitdem das Kind gestorben ist. Das Magazin  Discover  brachte in seiner
                                           Dezemberausgabe von 1997 einen detaillierten Bericht darüber. Für Juan Luis Arsuaga
                                          Ferreras, den Leiter der Gran Dolina Ausgrabung stand die Welt auf dem Kopf. Er sagte:

                                                               Wir haben etwas Wichtiges erwartet, etwas großes, ... etwas primitives... Bei
                                                                    einem 800000 Jahre alten Jungen hätten wir so etwas wie den Turkana
                                                                      Jungen erwartet. Und was wir fanden war ein ganz modernes

                                                                       Gesicht... Für mich war das ungeheuer eindrucksvoll - das sind
                                                                        Dinge, die dich erschüttern, etwas so völlig Unerwartetes zu finden.
                                                                         Nicht dass man Fossilien findet, das ist auch unerwartet und es ist
                                                                        in Ordnung. Doch das Spektakulärste ist, wenn man etwas, von
                                                                        dem man denkt, es gehöre in die Gegenwart, in der Vergangenheit
                                                                       findet. Es ist, als ob wir in der Grand Dolina einen Kassettenrecorder

                 Der aus dem                                           gefunden hätten. Das wäre wohl äußerst überraschend. Wir erwarten
                 Atapuerca Fossil re-                                  keine Kassetten und Tonaufnahmegeräte im späten Pleistozän. Ein
                 konstruierte Schädel                                800000 Jahre altes modernes Gesicht zu finden, ist dasselbe. Wir
                 (links) hat eine un-
                 glaubliche Ähnlich-                              waren wirklich sehr überrascht, als wir das gesehen haben.      182
                 keit mit dem des                                     Das Fossil machte klar, dass die Geschichte des Homo sapiens
                 heutigen Menschen                               mindestens um 800000 Jahre zurückverlegt werden musste.
                 (rechts).
                                                               Nachdem sie sich von ihrem anfänglichen Schock erholt hatten, ent-



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                     (Band 2)
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