Page 33 - Das Wunder der Stechmücke
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HARUN YAHYA
schender Polarkälte bis minus 60 Grad, in der feuchten, heissen
und stickigen Atmosphäre von Erzgruben, oder in Wüsten, in
denen keine andere Wasserquelle als die von 2 oder 3 Brunnen
vorhanden sind... Im Norden von Island befindet sich ein See
genannt “Mückensee”. Die Larven, die sich dort in gefrorener
Form befinden, schlüpfen mit dem Schmelzen des Eises aus den
Eiern, nachdem sie sich monatelang in gefrorenem Zustand unter
dem Eis befunden haben. Sie setzen ihre Entwicklung an dem
Punkt fort, an dem sie durch den Frost unterbrochen worden war
und werden zu erwachsenen Stechmücken.
Meister der Tarnung
Nachdem sich die Muttermücke von ihren Eiern entfernt hat,
bleiben diese völlig schutzlos. Da sie, kurz nachdem sie verlassen
wurden, in gelber Farbe glänzen, bilden sie eine rasch bemerkba-
re, unbewegliche und leichte Beute. Es gibt sehr viele auf sie war-
tende Feinde.
Jedoch weisen die Mückeneier ein besonderes Merkmal auf.
Die Farbe der in der Nacht gelegten Eier verwandelt sich mit dem
ersten Licht der Morgendämmerung in schwarz. So werden sie
auf wirksame Weise vor Käfern und Vögeln getarnt.
Einige Mückenarten (Malariamücken) werden auch während
dem Larven- und Puppenstadium, je nach ihrer Umgebung, von
einer Farbveränderung betroffen. Wenn die Larve an einen wei-
ssen oder schwarzen Ort gelegt wird, nimmt sie die dieser
Umgebung entsprechende Farbe an.
Sicherlich wissen weder das Ei, noch die Larve, noch die einst
auch selbst diese Stadien durchschreitende Muttermücke von die-
ser Farbveränderung. Die Mückenlarven sind völlig ahnungslos
über die Existenz der Feinde ihrer Umgebung, und darüber, dass
sie von ihrer Mutter verlassen wurden und allein und schutzlos
geblieben sind.
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