Page 7 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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Unterordnung des Ganzen unter die Einsichtigen entwickelt worden war
                (B. II, Cap. 11 – B. IV, Cap. 5), werden die hervorragenden
                Vollkommenheiten des Staates (Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit,

                Gerechtigkeit) angegeben und dieselben nun in durchgängiger Parallele
                im Einzeln-Individuum nachgewiesen (B. IV, Cap. 6–18), so daß
                vorläufig auf den Gegensatz der Einen guten Staatsform gegen eine
                vierfache schlechte hingedeutet werden kann (Schluß des 18. Cap. d. IV.
                B.). Und es folgt nun zunächst die ideale Grundlegung des besten
                Staates, besonders bezüglich des Familienlebens (B. V, Cap. 1–16), und
                hierauf die mögliche Ausführbarkeit dieses Ideales, welche dadurch

                bedingt ist, daß die Weisheitsliebenden die Herrschenden seien (B. V,
                Cap. 17 – B. VI, Cap. 14), und es reiht sich darum die Fortsetzung des
                Bildungsganges an, durch welchen die Wächter zu wahrhaft
                Weisheitsliebenden werden, wodurch der beste Staat verwirklicht werde
                (B. VI, Cap. 15 – B. VII, Cap. 17). Hiernach nun werden die Formen der
                Ungerechtigkeit d. h. die vier schlechten Staatsverfassungen (Timokratie,

                Oligarchie, Demokratie, Gewaltherrschaft) in ihrem allmäligen
                Uebergange zum Schlechtesten und in ihrem Bestande, so wie in der
                steten Parallele mit dem Individuum erörtert (B. VIII, Cap. 1 – B. IX,
                Cap. 3). Und nun erst kann zum Schlusse die Frage über den
                Glücksstand des Gerechten und des Ungerechten entschieden werden,
                indem, was das irdische Leben betrifft, Letzterer als der Unglückliche
                und Ersterer als der Glückliche dargestellt wird, welcher namentlich

                vermöge seines Wissens sich vor den Täuschungen der Poesie bewahrt
                (B. IX, Cap. 4 – B. X, Cap. 8), und außerdem im Jenseits jeden von
                beiden der ihm gebührende Lohn erwartet (B. X, Cap. 9–16).
                     Näher im Einzelnen gestaltet sich dieser Verlauf der Untersuchung
                folgendermaßen:
                     Die Einleitung geht von der Erzählung über einen Festzug aus, bei

                welchem sich die Personen des Gespräches trafen (Erstes Buch, c. 1) und
                dann zu Polemarchos sich begaben, wo sie den greisen Kephalos und
                auch den Sophisten Thrasymachos fanden; mit Ersterem ergibt sich bald
                ein Gespräch über das Greisenalter (c. 2) und die Möglichkeit sinnlicher
                Vergnügungen in demselben (c. 3), wobei es jedoch auf den
                Vermögensstand ankomme (c. 4); und hieran nun knüpft sich die Frage
                über die Beziehung, in welcher der Gebrauch des Vermögens zur

                sittlichen Vortrefflichkeit überhaupt stehe, und nachdem hiemit als
                Gegenstand des Gespräches der Begriff des gerechten Lebens gewonnen
                ist, zeigt sich bald die Unzulänglichkeit der Definition der Gerechtigkeit,
                daß sie darin bestehe, ohne Trug Jedem das Seine zu geben (c. 5); und





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