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Gender Budgeting an der Universität Graz












                                     Geschlechtergerechte Ressourcenverteilung











                                        Welche  Auswirkung  haben  budgetpolitische  Entscheidungen  und  Maßnahmen  auf  die




                                        Gleichstellung  der  Geschlechter?  Wodurch  werden  Geschlechterungleichheiten  reduziert,






                                        vergrößert oder bleiben unverändert?












                                      „Gender  Budgeting  besteht  in  der  (Re-)Organisation,  Verbesserung,  Entwicklung  und  Evaluierung  von




                                      budgetpolitischen Prozessen. Es bedeutet eine genderbasierte Beurteilung von Budgets, die Einbeziehung





                                      einer Gender Perspektive auf allen Ebenen des Budgetprozesses und die Umgestaltung von Einnahmen und





                                      Ausgaben im Hinblick auf eine Förderung der Geschlechtergleichstellung." (Definition des Europarats 2005)

















                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Seit  Mai  2009  hat  Österreich  Gender




                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Budgeting  in  der  Bundesverfassung




                                                                                                                                                                                                                                                                                                            verankert  und  sich  mit  der  Haushalts-




                                                                                                                                                                                                                                                                                                            rechtsreform  gesetzlich  verpflichtet,  ab




                                                                                                                                                                                                                                                                                                            2013  in  allen  öffentlichen  Budgets




                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gender Budgeting als einen wesentlichen




                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Aspekt  der  Wirkungsorientierung  umzu-




                                                                                                                                                                                                                                                                                                            setzen.  Dies  soll  von  einer  bisher




                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ausgabenorientierten  Planung    hin  zu




                                                                                                                                                                                                                                                                                                            einer  ergebnis-  und  wirkungsorientierten




                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Steuerung führen.

























                                                                   in
                                      Quelle Grafik: Dr.  Kirstin Eckstein



                                      Gender  Budgeting  fördert  die  (soziale  und




                                      wirtschaftliche)  Gleichstellung  und  Partizi-




                                      pation  von  Frauen  in  Entscheidungs-




                                      prozessen,  liefert  wichtige  Entscheidungs-




                                      grundlagen,  schafft  Transparenz  und  trägt




                                      zur  Wirksamkeit  von  Budgetpolitik  und




                                      Erhöhung                                     der                     gesamtwirtschaftlichen




                                      Effizienz bei.









                                      Erklärtes  Ziel  ist  es,  dass  bis  zum  Jahr




                                      2020  mindestens  80%  der  Ressourcen




                                      geschlechtergerecht verteilt sind.









                                      Die                     Bewertung                                        einer                         geschlechter-




                                      gerechten Ressourcenverteilung  erfolgt vor




                                      allem  anhand  des  Gender  Pay  Gap,  der




                                      Karrierechancen  von  Frauen,  der  Vergabe




                                      von Lehraufträgen sowie der Verteilung von




                                      Sachmitteln.  Weitere  Indikatoren  sind  die




                                      Geschlechterunterschiede  im  Beschäfti-




                                      gungsausmaß oder bei Gremientätigkeiten.















                                                                                                                                                                                                                                  in
                                                                                                                                                                                                     Quelle Grafik: Dr.  Kirstin Eckstein







                                    Koordinationsstelle für Geschlechterstudien und Gleichstellung, Universität Graz


                                                          .in
                                    Leitung: Dr  Barbara Hey, MBA


                                                                                 in
                                    Gender Budgeting: Dr.  Anja Eder

                                    Beethovenstraße 19, 8010 Graz


                                    koordination-gender.uni-graz.at/gleichstellung


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zahlen, Fakten, Analysen 2018
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