Page 4 - Ludger 6 Jahre Krieg 1945
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Wie muss man das Nachfolgende verstehen?
Also, erzählt hat Ludger auf Plattdeutsch, auf einem Plattdeutsch in Nikolausdorf; wo
plattdeutsch in Deutschland gesprochen wird, wird es manchmal gar von Dorf zu Dorf
unterschiedlich gesprochen. Und so habe ich versucht, das, was Ludger erzählte, so
aufzuschreiben, dass er sich in dem Geschriebenen mit seiner Sprache, seinem Platt
wiederfinden kann.
Bitte bedenken: Gesprochenes aufgeschrieben, liest sich
natürlich anders als von vornherein nur schriftlich Verfasstes!
Es gibt keine festen, amtlichen oa = gehen ~ goahn und von einem tiefen ö
Rechtschreibregeln für Plattdeutsch; wohl ein öe . Und: Apostrophe gehören nicht ins
haben sich verschiedene Leute daran Plattdeutsche; dafür fehlt nirgendwo etwas
versucht, haben auch was auf den Buchmarkt - gegenüber dem Hochdeutschen; im
gebracht, aber wirklich für alle gültige Plattdeutschen wurden/werden bestimmte
Regeln gibt es nicht. Geht auch wohl nicht, Wörter schon immer ohne Vokale
eben, weil manchmal von Dort zu Dorf … . gesprochen - ist alternativlos ! Es heißt nicht
innen Huse (im Haus), sondern inn
Manche nehmen zum Beispiel immer das ei Huse ! Nicht: Dai wassen inn Huse, sondern
für ainen Weg goahn, ich mach` das dai wassn inn Huse! 3
eben mit a i ; das gibt in diesem Fall besser
das Platt in Nikolausdorf wieder. (Doch: Ich Damit nun alle von Ludgers normalem
mach`s immer so beim Plattschreiben.) Leben im ersten Halbjahr 1945 erfahren
können, habe ich unten dem Plattdeutschen
Im der Regel - meine Regel! - wird von einem das Hochdeutsche gegenübergestellt.
tiefen a ein ao, von einem tiefen o ein
oa . Manchmal wird auch von einem e ein
Das, was Ludger erzählte, habe ich natürlich nicht in
Anführungsstriche gesetzt; hätte dann ja alles in
Anführungsstriche setzen müssen. Nur meine Fragen
und/oder Anmerkungen sind von eben solchen Strichen
eingegrenzt.
Ich hoffe, es ist alles gut lesbar und verständlich.
Wilhelm / Willi Gelhaus
6. Februar 1939 > 6. Februar 2021