Page 8 - Ludger 6 Jahre Krieg 1945
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Un naoher, wie dat wieder güng mit denn Krieg, do häbt Und nachher, wie das mit dem Krieg
wi dann uppe Krüzung un bi Wilgen Clemens twai Minen weiterging, da haben wir dann auf der
ünnere Straoten schoaben; dor schullen dai Panzer dann Kreuzung und bei Wilgen Clemens zwei
upfäuern. Minen unter die Straße geschoben; da sollten
die Panzer dann rüberfahren.
Aober, do hät dai Weddehaogen Job un Unkrut - , dai was Aber, da hat der Weddehagen Job und Unkrut
inn Krieg wän, dai ha ainen Arm verloren - , un - der war im Krieg gewesen, hatte einen Arm
Weddehaogen Job - ha wat mitn Faut, dai was uk inn verloren - und Weddehagen Job
Krieg wän - , dai wüssn, wie se dormit möesstn, dai häbt (Nikolausdorfer) - hatte was mit dem Fuß, der
dai entschärft. Dat möet dai (dütsche Soldaoten) woll war auch im Krieg gewesen - , die beiden
saihn häbbn, dor sünd dai - up Düvven-Damm iss dat wussten, wie sie damit umgehen mussten, die
woll oahnewäten näblig wän; so häbt dai mi haben die Minen wieder entschärft. Das
vertellt - , un dor sünd dai huslang angaon un häbt denn müssen die (deutsche Soldaten) wohl gesehen
Mann mit denn ainen Arm söegt dai dütschen Soldaoten, haben, da sind die - auf Düvven-Damm
dai häbt denn Mann mit denn ainen Arm söegt, un do sünd (abgelegene Straße in Nikolausdorf) ist das
dai bi Schmitts wän un häbt dai fraogt, ov dor noch mehr wohl hochgradig nebelig gewesen; so hat man
Hüser wöern. Un do häbt dai sägt: „Ne!“ Dat was jao so erzählt - und da sind die von Haus zu Haus
näblich. Wenn sai ain Hus wiedergaohn wöern, dann han gegangen und haben den Mann mit dem einen
sai denn Mann mit denn ainen Arm hat. So bleven dai Arm gesucht und sie sind dann bei Schmidts
Minen entschärft. (Nikolausdorfer Familie nahe Düvven-
Damm) gewesen und haben dort gefragt, ob
dort noch mehr Häuser seien. Und die 7
(Schmidts) haben gesagt: „N e!“ Das war ja
so neblich. Wenn die nur ein Haus
weitergegangen wären, dann hätten sie den
Mann mit dem einen Arm gehabt. So blieben
die Minen entschärft.
Un wie dai Minen legt wüddn, do häb wie bien Naober Und als die Minen gelegt wurden, da haben
Verstecken spält. Un do kömen dai Tiefflieger, dai kömen wir bei einem Nachbarn Verstecken gespielt.
dai Straoten nao, weil wi dai Minen ja leggen dön, un Da kamen die Tiefflieger - dem Straßenzug
schöten alleman tau. Un ick sprüng up bien Naober und nach - , weil wir (deutsche Soldaten) die
jüst at ick upsprüng, direkt achter mi güng ne Kugel inn Minen ja gelegt hatten, und schossen ohne
Sand. Wöer ick nich upsprungen, wöer ick weg wän. Ende. Und ich sprang beim Nachbarn auf und
gerade, als ich aufsprang, ging hinter mir eine
Kugel in den Sand. Wenn ich nicht
aufgesprungen wäre, wär` ich weg gewesen!
Siehste, un do wüdd dat ja ale gefährlicher, do sünd wi Siehste, und dann wurde das alles noch
flüchtet hän nao Barkentage nao Ideler - dat wöer dat gefährlicher, da wir sind nach Barkentange
lesde Hus int Mauer. Dai han man lütkes Hus. Un dor (Moorgebiet abseits Nikolausdorf) zu den
sünd wi mit use Oma hänflüchtet. Wie wi dor hänkoamen Idelers geflüchtet - das war das letzte Haus im
sünd, dat wait ick gaor nich mehr. Jedenfalls - dat wöerdn Moor. Die hatten nur ein kleines Haus. Und
wirklich ganz nette Leute -, dao sünd wi etlige Daoge wän. da sind wir mit unserer Oma hingeflüchtet.
Ick häb bi denn aolden Ideler schlaopen - nachts. Wie wir dort hingekommen sind, das weiß ich
nicht mehr. Jedenfalls - das waren wirklich
ganz nette Leute - , da sind wir etliche Tage
gewesen. Ich habe bei dem alten Ideler
geschlafen - nachts.