Page 13 - Ludger 6 Jahre Krieg 1945
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do häbt wi us nen Handwaogen hoalt un häbt dai ganze da haben wir uns einen Handwagen geholt
Munition upsöegt un inn Handwaogen schmäten. Willi: und haben die ganze Munition aufgesucht
„O, Gott, o, Gott!“ Wat wi dormit maoken wulln, dat und in den Handwagen geworfen. Willi: „O
wüssn wi sülvs noch nich. Gott, o Gott!“ Was wir damit machen
wollten, das wussten wir selbst nicht.
Jedenfalls, do kummt dor dai Taopken dor vonne Jedenfalls, da kam dort der Tapken da von
Südstraoten: „Junges, wat maokt ji dor?“ Und dai häv us der Südstraße: „Junges, was macht ihr da?“
dai ganzen Patronen wegnoahmen. Und der hat uns die ganzen Patronen
weggenommen.
Und wir waren unheimlich böse. Ja, wir
Un wi wöern unheimlich dull. Jao, wi wöern unheimlich
dull, dat wöern wi, natürlich, dat hai us dat Wark waren unheimlich böse, das waren wir, dass
wegnöhm. er uns das ganze Werk (die Munition)
wegnahm.
Und use Pappen, dai köm dann wer, dai köm wer, Und unser Vater, der kam dann wieder (aus
wann was dat? Fümmenunvierzig Wiehnachten dem Krieg), der kam wieder - wann war das?
köm dai wer. Un do köm Schepers Agnes - dai Weihnachten fünfundvierzig kam er wieder.
ha dat hört in Garrel, dat use Pappen werköm. Sai Und da kam Schepers Agnes - sie hatte das
kem von Cloppenburg mitte Taxe. Un wi Kinner in Garrel gehört, dass unser Vater
wöern jao ale froh, us Papa kummt. Un do - wi wiederkommen würde. Sie kam von
stünden uppe Doal, et was Cloppenburg mit der Taxe. Und wir Kinder
Hermann Holzenkamp, Vater mittlerwiele al düster - , un do waren ja alle froh, unser Vater kommt. Und 12
wöern wi jao so enttäuscht, at wenn dor sun aolen da - wir standen auf der Diele, es war
Handwarksburschen köm. Groten Soldaotenmantel an, mittlerweile schon düster - , und da warn wir
olle Müssen noch up und so wieder. ja so enttäuscht, dass da so`n alter
Handwerksbursche kam. Großen
Soldatenmantel hatte er an, alte Mütze auf
dem Kopf und so weiter.
Un do ha hai dai Ruhr, ha hai do jo. Un do iss hai uk fort Und da hatte er die Ruhr . Und da ist er auch
innt Bedde gaohn. Aober, hei kun ruhig wat äten, dat löp sofort ins Bett gegangen. Aber, er konnte
de ale so döer. Lanfermanns Oma säg do tau Tante ruhig was essen, das lief da alle so durch.
Hermine: „So kannt nich wiedergoahn, ne.“ Wi han Lanfermanns Oma sagte zu Tante Hermine:
erstmaol dai Ärztin von Garrel, dai säg: „Dai Kerls koamt „So kann es nicht weitergehen, nein.“ Wir
ale so wer. Dann möet ji man bäten uppassen mit Äten.“ hatten erstmal die Ärztin aus Garrel, die
Aober, dai was jüst ne ganz junge Ärztin, dai ha viellicht sagte: „Die Kerls kommen alle so wieder.
noch nich ganz väle Aohnung. Dann müsst ihr man ein bisschen aufpassen
mit Essen.“ Aber, das war eine ganz junge
Ärztin, die hatte vielleicht nicht ganz viel
Ahnung.
Lanfermanns Oma, dai säg do tau Tante Lanfermanns Oma, die sagte zur Tante
Hermine: „So, du fäuerst sofort mit Rad nao Hermine: “So, du fährst sofort mit dem
Oldenboarg nao Doktor Krone.“ Wie sai Fahrrad nach Oldenburg (rund 30km) zu
dor kummt, will dai jüst mit Auto nao Doktor Krone!“ Wie sie da ankommt, will
Lastrup hän un säg: “Ich der gerade mit dem Auto nach Lastrup
(durch Nikolausdorf) fahren und sagte: „Ich