Page 14 - Ludger 6 Jahre Krieg 1945
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komme sofort vorbei.“ At hai dor wöer, fäulde hai dai komme sofort vorbei.“ Als er da war, fühlte
Hut an und säg: „Die Haut ist ja schon lederhart, sofort ins er die Haut an und sagte: „Die Haut ist ja
Krankenhaus!“ schon lederhart, sofort ins Krankenhaus!“
Da ist er mit `nem Krankenwagen ins
Do iss hai mitn Krankenwaogen int Krankenhus koamen. Krankenhaus gekommen. Und da haben sie
Un dor häbt sai üm wer uppäppelt. Un wi hai rut gaon ihn wieder aufgepäppelt. Und als er (Dr.
wöer, ha dai Krone üm tau sägt: „Wenn Sie ainen Tag Krone) aus dem Krankenhaus
später gekommen wären, dann - Ludger unter Tränen - hätten rausgegangen ist, hat der zu ihm gesagt:
wir Sie nicht mehr retten können.“
„Wenn Sie einen Tag später gekommen
wären, dann - Ludger unter Tränen - hätten
wir Sie nicht mehr retten können.“
Dann koam wi noch wer trügge up: Fräuer fäuerde dai Dann kommen wir noch wieder zurück auf:
Melkwaogen jao, dann güngen wi uk oft mit upn Früher fuhr der Melkwagen ja, dann gingen
Melkwaogen sitten und fäuern mit nao Backhus hän - wir oft mit auf dem Melkwagen sitzen und
dai Kinner. Un do häbt dai hier vöerde Kaaken up fuhren mit nach Backhaus hin - die Kinder.
Schmidts/Wendeln-Hus ne Brandbombe upschmäten - dai Und da haben die hier vor der Kirche auf
Fliegers. Jao, un dor sünd drai Mann bi dot koamen - in Schmidts-Wendeln-Haus eine Brandbombe
dat Hus. Weil dai jüst inne Köeken staohn han, un liek dor geworfen - die Fliegers. Ja, und da sind drei
iss dai Brandbombe rinn gaohn. Un twai Bomben dai Mann bei zu Tode gekommen - in dem
wöern, dai sünd vöer dai Kaaken rin gaohn - grote Haus. Weil die gerade in der Küche
Trichters wöern dor. gestanden haben, und gerade da ist die
Bombe genau reingegangen. Und zwei
Bomben die sind, die sind vor der Kirche
reingegangen - große Trichter waren da. 13
Wi kunnen von Lanfermanns saihn, wie dat Hus brennen Wir konnten von Lanfermanns sehn, wie
de bien Wendeln dor. das Haus bei Wendelns brannte.
Willi: „Wie wöer dat in dai Tiet dann mit dai Schaule, Willi: „Wie war das in der Zeit denn mit der
güngen ji dann dor jeden Dag hän?“ Ick güng jao noch Schule, seid ihr jeden Tag dahin
nich hän no Schaule do, aover dai annern, dai güngen gegangen?“ Ich ging da ja noch nicht zur
jeden Dag. Aover taulesde, wie dat richtig hait wüdd, Schule, aber die anderen, die gingen jeden
kömen dai jao uk jao nich nao Schaule. Deshalb sünd wi Tag. Aber zuletzt, wie das richtig heiß
inn Haste nao Schaule koamen, weil wi Ostern jao nich wurde, kamen die ja auch nicht zur Schule.
inschult wüddn. Normal kömen wi Ostern nao Schaule Deswegen sind wir auch im Herbst zur
hän. Schule gekommen, weil wir Ostern ja nicht
eingeschult wurden. Normal wären wir zu
Ostern in die Schule gekommen.
Willi: „ Un jau Mammen, dai hät hier in dai ganzen Willi: „Und Eure Mutter, die hat hier in der
Kriegstiet den Betrieb hier wiederführt?“ Dai iss hier ganzen Kriegszeit den Betrieb hier
immer bläwen upn < Hoff. Willi: weitergeführt?“ Die ist hier immer auf
„Iss sai dann uk nich mit int dem Hof geblieben. Willi: „Ist sie auch
Mauer gaohn?“ Nee, nee, dai nicht mit ins Moor gegangen?“ Nein, nein,
iss hier bläven mit dai Frau sie ist hier geblieben mit der Frau
Stemmermann von Köln; dai Stemmermann von Köln; die beiden sind
baiden sünd hier bläven. hier geblieben. Willi: „ Aber, euer Opa, der
Willi:“ Aober, jau Opa, dai häv dann doch maol Schiss hat denn doch mal Schiss gekriegt und ist
krägen und iss doch naokoamen?“ Us Opa, dai iss
doch nachgekommen?“ Unser Opa, der ist