Page 12 - Ludger 6 Jahre Krieg 1945
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Un do was dai Krieg so maist vöerbie, jedenfalls do Und dann war der Krieg zumeist vorbei,
Wübbolts Heinz und disse Junge, wekke sick dor jedenfalls, da fanden Wübbolts Heinz und
verstoppt ha, dai fünden achtern Kaakhoff noch ne dieser Junge, welcher sich dort versteckt
Handgraonaote; dai häbt dai wegschmäten, dat knalde jao hatte, sie fanden hinterm Kirchhof noch eine
gewaltig. Handgranate; sie haben die einfach
weggeschmissen, das knallte gewaltig!
Im selben Moment da sausten hier die
Im selben Moment do susen hier dai Panzerspähwaogen
herümme. Bie us int Hus kömen sai uk - wi Kinner löpen Panzerspähwagen herum. Zu uns kamen sie
dor achter an - , sai keken alle Zimmers döer, selbst inn auch - wir Kinder liefen da hinterher - , sie
Keller, inne Ställe, öeverall, ov dor noch wat Partisanen kuckten alle Zimmer durch, selbst in den
seten. Us Mutter müsste vöeran und dai mit dai Knarre Keller, in die Ställe, überall, ob da noch
Partisanen sitzen würden. Unsere Mutter
achteran. Willi: „Wann was dit denn ales so ungefähr?“ musste voran und die mit der Knarre
Ales int Fräujaohr fiefundvaitig. Ick was normaolerwiese hinterher. Willi: „Wann war das denn so
Ostern nao Schaule koamen, aober wi sünd de erste inn
Haste hinkoamen, weil hier dai Krieg jao döertrück. Willi: ungefähr?“ Alles im Frühjahr fünf-
„Wie was dat Weer denn daomaols?“ Super Weer, wi han undvierzig. Ich wär normalerweise Ostern
nen super Fräujaohr, dai Kaihe kunnen al ganz frauh nao zur Schule gekommen, aber wir sind erst im
buten hän. Herbst zur Schule gekommen, weil hier der
Krieg ja durchzog. Willi: „Wie war das
Wetter denn damals?“ Es war Super-Wetter,
wir hatten ein Super-Frühjahr, die Kühe
konnten schon ganz früh nach draußen hin.
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… Dai Landwirtschaft müss uk jao wiedergaohn. … … Die Landwirtschaft musste ja auch
weitergehen. …
Vöerher han wi uk jao noch nen Franzosen, dai het Vorher hatten wir ja auch noch einen
Johann - het dai. Vöerher han sai denn ja faste noahmen, Franzosen, der hieß Johann - so hieß der.
und dai möesste arbeiten bi us. Dai Franzosen legen bien Vorher hatten sie den ja festgenommen, und
Loges inne Schüern. Un Johann, dor kunn ick gaut mit. der musste arbeiten bei uns. Die Franzosen
Wenn Johann vont Land köm, dann löp ick üm all lagen beim Loges in der Scheune. Und
taumöte, un dann nöhm hai mi uppe Nacken, und dann Johann, da konnte ich gut mit. Wenn
güngen wi nao Hus hän. Dat was mien Freund - was dat. Johann vom Lande kam (von der Arbeit auf
Willi: „Dai dor legen dann inne Schüern, dat wöern dann dem Land), dann lief ich ihm schon
Gefangene?“ Jao, Franzosen wassn dat, wekke bie us inne entgegen, und dann nahm er mich schon auf
Schüern liggen den. die Schulter, und dann gingen wir nach
Hause hin. Das war mein Freund - war das.
Willi: „Die da lagen dort in der Scheune, das
waren dann praktisch Gefangene?“ Ja,
Franzosen waren das, die da in unserer
Scheune lagen.
Kiek, un wat häb ich noch vergäten? ... Sieh, und was habe ich noch vergessen? …
Richtig, un do häv wi, wie dai Krieg vörbie was, do häbt Richtig, und da haben wir - wie der Krieg
wi us mit Naoberjunges droapen. Bi us achtern Hägen, dor vorbei war - , da haben wir uns mit
leg ne ganze Menge scharpe Munition, Nachbarjungen getroffen. Bei uns hinter der
Hecke, da lag `ne ganze Menge scharfe
Munition,