Page 9 - Ludger 6 Jahre Krieg 1945
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Willi: „Wo aolt wör dai?“ Jao, dai was do bestimmt uk bi Willi: „Wie alt war der?“ Ja, der war da
de füftig, sechzig sowat. bestimmt auch rund fünfzig, sechzig Jahre alt
- in etwa.
Kiek, dor häb ick schlaopen. Use Oma hät dor Kuck, da hab` ich geschlafen. Unsere Oma
uk irgendwo schlaopen. Ainen hät, glöv ick, bie hat da auch irgendwo geschlafen. Einer hat,
dai Mammen schlaopen. Kiek, so kömen wi glaub` ich, bei der Mutter geschlafen. Kuck,
dor al wat tauhope. so kamen wir dort zusammen aus.
Oma Holzenkamp
Siehste, un dor kunnen wi aober unnerkoamen - dat wöern Sieh, und dort konnten wir aber
äußerst nette Leute. Un do schöten dai von Garrel ut nao unterkommen - das waren äußerst nette
Rote Erde hän, wi kunnen dai Kugeln hulen höern. Und Leute. Und dann schossen die von Garrel
sai han uk aine Dochter uk, han dai uk. Jao, un do trükken nach Rote Erde (nahe dem Moor bei
dai al mit ehre Peere döert Mauer dor bien Ideler vöerbie. Idelers) rüber, wir konnten die Kugeln
Wi stünden al ann Sandweg un dor ha wi us dat Spillwak heulen hören. Die Idelers hatten auch eine
bekäken. Tochter, hatten sie auch. Ja, und dann zogen
die (Soldaten) mit all ihren Pferden durchs
Moor bei Idelers vorbei. Wir standen alle
am Sandweg, von dort haben wir uns das
Spektakel angesehen.
Aober vöerweg noch: Us Opa, dai wull jao nich mit, hai Aber vorweg noch: Unser Opa, der wollte ja
säg: „Laot sai man koamen, säg hai, nich. … !“ nicht mit (ins Moor), er sagte: „Solln sie man 8
kommen, nicht …. !“
Erstmaol, us Pappen wöer jao nich daor, un nachts, nich - Erstmal, unser Vater war ja noch nicht da und
us Pappen wöer jao inn Krieg, nich - , un nachts iss dor nachts - unser Vater war ja noch im Krieg - ,
nen Munitionswaogen tauhope sackt, dor uppe Krüzung, und nachts ist da ein Munitionswagen
un dat häv ne böse Schaitereie ovgäven. Andern Morgen zusammengesackt, da auf der Kreuzung (bei
köm use Opa uk int Mauer an, nich; was nix mitn unserer Hofstelle), und das hat aber eine böse
Handstock, do köm hai dor uk an, nich. Schießerei abgegeben. Am anderen Morgen
kam auch unser Opa im Moor an; da war
nichts mit `nem Handstock, da kam er da
auch an.
Un do, wie dat wat ruhiger wüdd, do mit dai Schaitereie Und da, als das ruhiger wurde mit der
naoher - ick wait nich, wo väl Daoge wi daor wän sünd - , Schießerei später - ich weiß nicht, wie viel
do het dat, wi kunnen wer nao Hus hän. Un do sünd wi Tage wir da (bei Idelers) gewesen sind - , da
achter bien Timmerevers döert Mauer denn Weg wer nao hieß es, wir können wieder nach Hause hin.
gaon, un do güng dai Schaietereie wer los. Do sünd wi Und dann sind wir hinten bei Timmerevers
bien Hönen landet; bien Hönen wüdd dai Doalen utstrait durchs Moor den Weg wieder nachgegangen,
mit Stroh. Us Oma köm in Hönen Job sien Bedde, und und dann ging die Schießerei wieder los.
Job leg bi us int Stroh. Willi: „Wo woahnen denn Hönen Dann sind wir bei Hönens gelandet; bei
siene dann?“ Uk achtern int Mauer dor; dor sünd wi mit Hönens wurde die Diele mit Stroh
use Oma do landet, nich. ausgestreut. Unsere Oma kam in Hönen Job
sein Bett, und der Job lag bei uns im Stroh.
Willi: „ Wo wohnten die Hönens denn?“
Auch dort hinten im Moor; da sind wir mit
unserer Oma dann gelandet.