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Gisela Göstl

               Spatzenlist



               A Kohlmeisal so grea und blau
               is so valiabt in a Spotzen Frau.
               Er springt herum und singt und pfeift,
               bis des die Spotz’n Frau begreift.


               Do is de Liab auch schon erwacht,
               oh Spotzerich, du gib jetzt acht.
               Des Spotz’n Mandl is net bled,
               er woas um wos den beiden geht.


               Er sogt zum Spotz’l: „Meina Sööl,
               wonnst mi betriagst kommst in die Höll.“
               Doch muaß er auch noch Futta suach’n,
               in da Nähe und auch Fern,
               maunchmol muaß er länga weg,
               des hot er gar nit gern.


               Do denkt si de Spotzin: „Des is guat,
               endli is der Olte furt.
               Des tua i sofort begrüßen,
               jetzt wia i mei Meiserl küssen.“


               Wie gesagt, so auch geschehen,
               und koa Vogerl hot’s gesehen.
               Mit an mord’s drum großen Wurm,
               kommt des Spotzen-Mandl hoam.
               Sei Olti is so guat aufgelegt,
               wann do nur nix dahinter steckt.


               So vagengan a poor Woch’n,
               bis de Jungen ausgekroch’n.
               Volla Stolz auf seine Spatz’ln
               loßt’s da Vota aufmaschier’n.
               Holt – do is jo oans drunta,
               mit blaue Feda’n ob’m am Hirn.
               „Olti“, schreit er, „host des g’seh’n!“
               „Jo“, sogt sie, „ein Wunder ist gescheh’n.“





               © 10. 03. 1993 Gisela Göstl / Heimatmuseum Niederleis
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