Page 9 - ARTEMIS_Nr.9 (Weihnachten 2021)
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vom Sessel, um wieder etwas im Zimmer zu reparieren. Als Thomas mit hochrotem Kopf
               und einem überdimensionalen Schraubenzieher bewehrt begann, in ein Knopfloch von Omas
               Bluse zu bohren, wurde es dem Vater zu bunt: „Was machst du da eigentlich“, fragte er mit
               Anflug von väterlicher Strenge. Die entwaffnende Antwort lautete: „Ich muss mit dem
               Werkzeug, die Oma reparieren, weil nicht mehr alles so funktioniert.“
               Darauf wurde beschlossen, den Eifer von Thomas durch Zubettgehen etwas einzudämmen.
               Einigermaßen widerstrebend, aber doch zu müde für einen lautstarken Protest, ließ sich
               Thomas ins Bett bringen, aber der Schraubenzieher musste mit ins Bett.

               Am Christtag um etwa sechs Uhr früh stand Thomas fertig angezogen und mit seinem
               Werkzeugkoffer vor dem Bett seiner Eltern. Er hielt ein kleines Stück Papier und ein paar
               Plastikschlüssel in die Höhe und erklärte todernst: „Hab’ ich Slüssel, hab’ ich Piere. Jetzt hab
               ich Mine, und um neun auf Baustelle – und dann sägen …“
               Was soviel heißen sollte, wie da habe ich die Autoschlüssel und die Papiere. Jetzt habe ich
               Termine und um neun muss ich auf die Baustelle und dort muss ich sägen.

               Christian Faltl  (2008)





























































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