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Geschichte
der Kriegshunde
Mit der Entwicklung der Waffen und
Armeen veränderte sich im Lauf der
Jahrhunderte der Einsatz der Hunde.
Zunächst wurde er wie ein Soldat behan-
delt, eine tödliche Waffe für seinen Feind,
später wurde er zum Wach-, Spür-,
Patrouillen-,Verbindungs- oder Sanitätshund.
Hier konnte er besonders seine extreme
Hingabe, seine Großzügigkeit und seine
Fähigkeiten im Dienste des Menschen, der
Gesellschaft und ihrer Sicherheit zeigen.
Militärparade am 14. Juli 2007 in Paris © Meigneux/Witt/Hadj/Sipa
Die Soldatenhunde Aus Asien kamen doggenartige Hunde, wilder war ihre Aufgabe, die feindlichen Armeen aus-
als die Jagdwindhunde der Pharaonen. Sie fan- zulöschen, Menschen und Pferde inbegriffen.
Seit dem 18. Jahrhundert v. Chr. nahm der
den zahlreiche Käufer, zunächst in Ägypten, Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte man
Hund in seiner Eigenschaft als vollwertiger
später in Griechenland. Sie kamen schließlich Brustpanzer mit scharfen Spitzen oder mes-
Soldat an den Schlachten der Menschen teil.
nach der Eroberung Griechenlands in das römi- serartigen Waffen, mit Stacheln besetzte
Diese Hunde waren oft Molosser, die zwei-
sche Kaiserreich. Parallel dazu entwickelten die Halsbänder und schließlich mit einer leicht
felsohne eine Waffe gegen die Feinde darstell-
Gallier, die Kelten und die Germanen eine entflammbaren Substanz getränkte
ten, die unter der Kraft ihrer furchtbaren Bisse
Hunderasse, die von den Doggen Dänemarks Ledermäntel: Die Hunde wurden zu
fielen. Diese Hunde erinnerten in ihrem
abstammte. Kriegsmaschinen, die Pferde vertreiben und
Erscheinungsbild an unsere heutigen Tibet- Fußtruppen verängstigen und grausam ver-
Doggen. Ihre Körper waren jedoch noch Im ersten Jahrhundert v. Chr. standen sich in letzen konnten. Sie verschwanden im 19.
imposanter, denn sie erreichten eine berühmten Schlachten die Kriegshunde der Jahrhundert mit der Entwicklung der
Widerristhöhe von etwa 75 bis 80 cm, wäh- Römer und der Gallier gegenüber.
Feuerwaffen.
rend die heutigen sich in einer Höhe um die
Die Ausbildung dieser Hunde war einfach: Es
70 cm stabilisiert haben.
Wachhunde
Der fantastische Ruf der Hunde und ihre
Fähigkeit zur Verteidigung und Bewachung
ihrer Herren, haben sie zu Wächtern zahlrei-
cher Burgen, Zitadellen, Städte und befestig-
ter Orte gemacht.
Plutarch berichtete von den Großtaten des
Hundes Soter: Korinth wurde von einer
Garnison geschützt, die von fünfzig
Molossern unterstützt wurde, die am Strand
schliefen. Eines Abends landeten die feindli-
Cogis/Alexis chen Armeen. Die Soldaten hatten am
Vorabend gefeiert und schliefen noch, so ent-
© ging ihnen die Landung der Feinde. Die
Hunde kämpften trotz der ungleichen Kräfte
Hund gegen die feindliche Armee. 49 Molosser star-
Römischer ben. Einem einzigen, Soter, gelang die Flucht
und er konnte mit seinem Bellen Alarm schla-
gen.
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