Page 78 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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Ludwig Lange.
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festgelegte Bezugslinien vorweisen '< — , so braucht der Zweifler nicht im
mindesten um eine Erwiderung in Verlegenheit zu sein. Er hat nur zu
sagen: >,Wenn Sie mir gütigst angeben wollen, in Bezug auf welche Axen
Sie die Geschwindigkeit des Körpers für gleichförmig halten, dann will
ich Ihnen gern verrathen, was für eine Art der Geschwindigkeitsänderung
ich vermuthe. Allein so lange wir nicht über die Bezugsaxen eine Ueber-
einkimft treffen, ist es für uns unmöglich, unsere beiderseitigen Axiome
zu vergleichen'«.
31) Vgl. o. Anmerkung 2.
32) Vgl. S. 8 von Lodge's »Foundationst.
33) »Die Thatsache, dass Prof. Lodge die Bewegung in Bezug auf den Aether
als eine absolute Bewegimg ansieht (S. 30 seiner Abb.), macht vielleicht
selbst diese Behauptung zweifelhaft.«
34) » Neumann, J. Thomson, u. Muirhead.« — Die Arbeit des letztgenannten
Autors betitelt sich >The laws of motion«, und steht im Phil. Magazine
5 s. 23 vol. (1887), p. 473 ff. Die von Voss (a. a. 0. S. 38) citirte Stelle
daraus lässt bereits deutlich erkennen, dass Muirhead wesentlich an
J. Thomson anknüpft. Über letzteren vgl. L. Lange, Leipz. Berichte,
Math.-Phys. Cl. 1885, S. 351; sowie mein Referat über S. Thomson 's
Arbeit, Wiedemann's Beibl. IX, S. 4. (L. L.)
35) E. Mach, Mechanik, 2. Aufl. 1889. S. 217 f. 481 f.
36) Hier schließt sich eine längere Anmerktmg an, welche auf eine mathematische
FormuHrung Mach 's (Mechanik, 2. Aufl. S. 218, 4. Aufl. S. 244) Bezug
nimmt, die wir aber hier wohl fortlassen können. (L. L.).
37) »Man vergleiche auch Prof. Tait's Lösimg dieses Problems mit Hülfe von
Quatemionen« , Proceed. R. S. Edinburgh, vol. XII p. 743, sowie Tait,
Properties of matter, 1885 p. 92.
38) »Thomson & Tait, Treatise on natural philosophy, vol. 1. part 1. (1879),
§ 249.« Man vergleiche meine Kritik dieses Vorschlages in Philos.
Stud, Bd. n S. 281 (L. L.).
39) Gemeint ist der Aufsatz in den Leipziger Berichten, oder der zweite Anhang
der Buchausgabe des »Bewegungsbegriffes«, s. o. Anm. 1. (L. L.)
40) »Ich brauche wohl kaum zu Prof. Lodge's Einwurf gegen solche Darstellungen
des ersten Gesetzes, der sich auf ihre verwickelte Beschaffenheit gründet,
Stellung zu nehmen. Wenn Verständlichkeit mit Einfachheit zusammen-
trifft, so ist es schön und gut. "Wenn nicht, so muss natürlich die Ein-
fachheit geopfert werden.« Hierzu möchte ich meinerseits noch hin-
zufügen , dass die von mir s. Z. gegebene Idealconstruction des Inertial-
systemes im Grunde äußerst einfach ist. Die einzige Complication , die
ihr unvermeidlich anhaftet, beruht lediglich darauf, dass der Raum nicht
eine, sondern drei Dimensionen hat. Diese Complexität der Raumanschau-
ung kann freilich Niemand (auch Prof. Lodge nicht) aus der Welt schaffen.
(L.L.)
41) »Dieser Einwand sollte sicherlich nicht erhoben werden von einem Schrift-
steller, welcher das dritte Bewegungsgesetz als ein Axiom betrachtet, und
uns überdies selber erzählt, dass er beständig mit Ingenieuren zusammen-
kommt (eine Berufsklasse, deren dynamische Erfahrung natürlich eine