Page 64 - Was Menschen wirklich wollen
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Vogelhuber, Scheelen – Was Menschen wirklich wollen 3 – Profiling²: „Wie ticken die anderen?“ – Von den Vorteilen der Menschenkenntnis
der Halo-Effekt einen Wahrnehmungsfehler, eine unbewusste
Störung unserer Urteilskraft, bei der einzelne Eigenschaften
(Attraktivität, Behinderung, außergewöhnliche Erfolge) einer
Person so dominant auf uns wirken, dass sie einen über-
strahlenden Gesamteindruck erzeugen – deshalb auch ‚Halo‘
(englisch für Heiligenschein) Effekt. In der Sozialpsychologie
spricht man dabei auch von einer kognitiven Verzerrung.“
Aus diesem Grund gelingt es gutaussehenden Menschen in der
Regel leichter, andere zu beeinflussen. Daneben fördern Kompli-
mente die Sympathie, und damit einhergehend die Bereitschaft,
eine Handlung auszuführen, die von einer bestimmten Person
verlangt wird. Unser Tipp also:
Überlegen Sie sich, wie Sie Sympathie zu Ihren Ge-
sprächspartnern aufbauen.
Dabei ist zu beachten: Für manche Menschen empfinden wir auf
Anhieb Sympathie, wir glauben, einer seelenverwandten Person
gegenüberzustehen. Der Begriff „Sympathie“ kommt von dem
altgriechischen Wort „sym-patheia“ und bedeutet Mitgefühl
oder gleiche Empfindung. Er setzt sich zusammen aus „sym“ (=
mit-, zusammen-) und dem Grundwort „pathos“, also Leiden-
schaft, Ergriffenheit. Frei übersetzt heißt Sympathie mithin „glei-
che Welle“. Und das ist entscheidend. Stellen Sie Gemeinsam-
keiten her und seien Sie neugierig auf Ihre Gesprächspartner.
Wie es nicht geht, zeigt die „Hallöchen, Popöchen“-Story. Und
bedenken Sie: Sympathie lässt sich nicht erzwingen. Vermeiden
Sie es aber zumindest, Verhaltensweisen an den Tag zu legen,
die den Beziehungsaufbau verhindern. Prüfen Sie, welche
Sympathietreiber Sie nutzen können, um Vertrauen zum Ge-
sprächspartner aufzubauen.
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