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Weinlagerung





                Die wichtigste Grundregel direkt zu Beginn: Hitze ist der größte Feind des Weines. Bereits ab 21 Grad Celsius
                reift ein Wein schneller als es ihm gut tut und bei länger anhaltenden Temperaturen über 25 Grad riskiert man,
                dass der Wein geschmacklich und aromatisch nachlässt. Der ideale Temperaturbereich für die Weinlagerung
                liegt zwischen sieben und 18 Grad Celsius, wobei man gemeinhin 12 bis 13 Grad für die perfekte Lagertempe-
                ratur hält. Doch wichtiger als das Einhalten der exakten Temperatur ist es, eine gewisse Temperaturkonstanz
                sicher zu stellen. Will meinen, dass einem Wein die Lagerung in einem Raum, der im Winter beispielsweise nur
                sechs Grad hat und im Sommer hingegen weit über 20 Grad, nicht besonders gut tut.

                Dazu sei allerdings gesagt, dass Weine keine „Sensibelchen“ sind. Für eine gewisse Zeit ist eine nicht ganz
                ideale Lagerung überhaupt kein Problem. Im Zweifelsfall kann man sowohl Weiß- als auch Rotweine durchaus
                einige Monate im heimischen Kühlschrank lagern. Vor allem in den Sommermonaten eine gute Alternative zu
                Temperaturen über 21 Grad. Ein Austrocknen des Korkens ist bei einer so kurze Zeit nicht zu befürchten. Ein-
                frieren kann man zwar sehr viele Lebensmittel, aber Wein sollte man auf keinen Fall in die Tiefkühltruhe sper-
                ren. Zum einen kann sich der Wein dann überhaupt nicht mehr entwickeln und zum anderen kann das Zusam-
                menziehen und Ausdehnen der Flüssigkeit den Korken aus der Flasche sprengen. Nicht gut.

                Licht, aber vor allem die UV-Strahlung natürlichen Lichts kann für eine zu schnelle Reifung von Weinen sorgen.
                Aus diesem Grund begann man schon vor Jahrhunderten Weine in farbige Flaschen abzufüllen. Sie fungieren
                quasi als Sonnenbrillen. Das Licht konventioneller Glühbirnen schadet dem Wein sicher nicht. Maximal bleicht
                das ein oder andere Etikett über eine längere Zeit aus. Aber wer lässt schon die ganze Zeit das Licht an??

                Lange ist man davon ausgegangen, dass Wein nicht unter einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent zu lagern ist. .
                Mittlerweile betrachten die meisten Weinfreunde das Thema etwas entspannter und so lässt sich davon ausge-
                hen, dass eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 80 Prozent völlig in Ordnung ist. Viel feuchter sollte es nicht
                sein, da sich sonst an den Korken Schimmel bilden kann und zudem die Etiketten zerstört werden. Falls man
                tatsächlich mit trockenerer Luft zu kämpfen hat, hilft häufig die altbewährte Schale Wasser im Raum. Und falls
                es zu luftfeucht wird, kann ein Luftentfeuchter schnelle Abhilfe schaffen.

                Weine, die unter Naturkork verschlossen sind, sollte man unbedingt in der Horizontalen aufbewahren, um das
                bereits angesprochene Austrocknen des Korkens zu vermeiden. Sofern der Wein aber mit einem alternativen
                Verschluss, wie zum Beispiel einem Schraubverschluss ausgestattet ist, kann man den Wein auch stehend
                lagern. Da die meisten lagerfähigen Weine nach wie vor unter Naturkork verschlossen sind, ist eine liegende
                Lagerung in den meisten Weinkellern der Standard.


                Menschen mit einem komplett in der Erde liegenden Keller haben Glück: Hier finden sich in der Regel optimale
                Bedingungen für die Lagerung von Wein. Die Temperatur ist schön kühl, aber vor allen auch relativ konstant.
                Aber auch in einem normalen Wohnraum oder einer Abstellkammer lässt sich Wein ohne weiteres viele Jahre
                aufbewahren. Dabei sollte man sich einfach von Hitzequellen fern halten. Eine Lagerung in der Küche scheidet
                daher schon einmal aus und auch in der Nähe einer Heizung sollte kein Wein lagern. Zudem ist natürlich ein
                fensterloser Raum eine gute Sache, aber zumindest sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.

                Und will man auf Nummer Sicher gehen, gibt es natürlich immer noch die Möglichkeit einen Weinklimaschrank
                anzuschaffen. Noch ein kleiner Hinweis: Auf vielen Rückenetiketten und in den meisten Weinbeschreibungen
                finden sich Angaben zur Lagerfähigkeit der Weine, an denen man sich orientieren kann.
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