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GESUNDHEIT HYGIENE IM LKW
Eine saubere Sache
Die Fahrerkabine verschmutzt schneller, als man denkt. Leider lauern hier
Krankheitskeime, vor allem bei feuchtem Wetter. So schützen Sie sich.
in speckiger Sitz, Flecken auf
der Matratze, müffelnde Vor-
E hänge: Es gibt viele Möglich-
keiten, eine Fahrerkabine zum Pa-
radies zu machen – für Krankheits-
erreger. Die meisten Fahrer werden
ihr Fahrzeug in Schuss halten;
schließlich müssen sie damit arbei-
ten und oft auch drin wohnen.
Doch „aufgeräumt“ heißt nicht „hy-
gienisch“. Wie das Wohn- und Ar-
beitsklima in der Kabine ist, das
beeinflusst auch die Gesundheit.
Schmutz, Feuchtigkeit oder Staub
können krank machen. Hinzu kom-
men die „Außenkontakte“ beim
Be-/Entladen, in öffentlichen WCs
oder am Autohof. Mitunter schleppt
man Keime ins eigene Fahrzeug.
Aber was genau kann der Gesund-
heit abträglich sein?
IM MENSCHEN WOHNEN Karel Sefrna
MILLIONEN BAKTERIEN © eyewave/fotolia.com
Zu den Krankheitserregern zählen Die Kabine sauberzuhalten, ist auch für die Konzentration gut
Viren, Bakterien, Parasiten oder
Pilze. Sie lauern überall. ©
Bakterien kann man generell
nicht „verurteilen“, es gibt nützliche tischen Joghurts oder eines Schim- Menschen, indem sie Bakterien Auf dem Lenkrad, am Türgriff, am
und schädliche. Der Mensch hat in melkäses. „Schlechte“ vermehren befallen. Wir geben sie weiter, Smartphone, auf Verpackungen
und auf seinem Körper zehn Mal sich zum Beispiel in verdorbenen wenn wir zum Beispiel niesen. Für und auf jedem Einkaufswagen.
mehr davon als andere Zellarten. Es Lebensmitteln. Magen-/Darmprob- unseren Körper haben Viren kei- Das oberste Gebot in punkto
sind Billionen! Jeder von uns beher- leme und Lebensmittelvergiftungen nen Nutzen, sondern können ihn Hygiene lautet deshalb: Hände wa-
bergt rund zwei Kilo davon. Über gehen auf ihr Konto. Gegen bakteri- krank machen: Grippe und HIV schen. Ob nach dem Einkauf im
90 % befinden sich im Darm, der elle Infekte und Entzündungen (z.B. sind virale Erkrankungen. Discounter oder nach dem Besuch
Rest in der Mundschleimhaut und eine vereiterte Schürfwunde) wir- des stillen Örtchens. 30 Sekunden
auf der Haut. Dort wehren sie Kei- ken Anti bio tika. Gegen Viren nicht. KEIMEN AM BESTEN lang sollte man waschen, immer
me und andere, krankmachende Viren zählen nicht zu den Le- AUS DEM WEG GEHEN! mit Seife. Die Hände und Finger
Bakterien ab und zersetzen Nah- bewesen. Sie brauchen zur Vermeh- Was für den Haushalt und jeden gut trocknen, denn Bakterien füh-
rung. Bakterien sind eigenständige, rung „Wirtszellen“ und breiten sich öffentlichen Ort gilt, gilt auch für len sich in feuchtem Milieu am
an passungsfähige Lebewesen: über Tiere (z.B. Mücken, Zecken) die Fahrerkabine: „Schlechte“ Bak- wohlsten. Verzichten kann man ge-
„Gute“ sind etwa Teil eines probio- oder Pflanzen aus, auch über den terien/Keime finden sich überall. trost auf die Nutzung der „Hand-
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Viren: Ansteckung möglich beim Niesen/Einatmen Gründliches Händewaschen ist der beste Schutz Bakterien im Darm: Es sind bis zu 100 Billionen!
80 Trucker 2/2016