Page 57 - Taschenbuch Michel Grassart, Abbè Pierre die Wahrheit...
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zei gejagt. Aber im Ruderboot war ich verdammt schnell
und als ich im Kanal ankam, konnten sie mich nicht mehr
aufhalten oder an mir vorbeifahren, denn sonst hätte es
ihr Polizeiboot an den Felsen zerschmettert. Sie riefen
nur immer, halt hier ist die Polizei und halten sie sofort
Ihr Boot an, aber ich ließ mir meinen ersten Hecht, nicht
von fremden Piraten klauen. Als ich am Landungssteg
war, zog ich mein Boot sofort an Land und erklärte de-
nen, dass sei Privatland und verschwand mit dem kapita-
len Hecht, sofort aus ihrem Blickwinkel. Die Seepolizei
warnte mich nochmals sehr ausdrücklich und ver-
schwand dann wieder. Nach den Ferien kam der Pfarrer
eines Tages zu mir. Michel du musst mir dringend beisei-
te stehen als Seelsorger, bin total überfordert und brau-
che dringend deine Hilfe und ich weiß, dass du dazu fähig
bist. Ich habe zu viele Patienten und du musst meine
Arbeit übernehmen, denn ich bin sehr müde, ich habe
sehr viele Patienten die dringend deine Hilfe brauchen,
da hat es Psychisch Kranke und Suizidal Fälle aller Art,
sowie ein Vater mit seinem Sohn, der die Frau täglich
seelisch zur Schnecke machte, bis Sie schlussendlich
starb. Du Michel musst mir beiseite stehen und Sie ret-
ten. Ich erklärte Ihm, dass ich nicht mal elf Jahre alt bin
und mit diesen Problemen maßlos überfordert sein wür-
de, aber das alles nützte rein gar nichts, schweren Her-
zens sagte ich zu. Ich hatte auch Niemals sein Wissen.
Unter seinem Druck machten wir einen Deal, ich bekam
zehn Patienten und ich erklärte dem Pfarrer, sollten sie
sterben, hätte ich mein Soll erfüllt. Aber es wurden
mehr, vermutlich habe ich dadurch ab und zu ein Helfer-
syndrom, wer weiß. Innert fünf Jahren waren meine Pa-
tienten alle gestorben, einige auf sonderbare Weise.
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