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22 |	 Region KÖLN/BONN

Gastbeitrag

Ein gemeinsames Zukunftsbild für die Region

                                  Gisela Walsken

                                           Behördenleitung
                                           Bezirksregierung Köln

Birgitta Radermacher

             Behördenleitung

Bezirksregierung Düsseldorf

    Mit diesem Ziel ist der Region Köln/Bonn e. V. in den     diesen Prozess eingebunden und durften kontinuierlich in
Prozess des Agglomerationskonzeptes gestartet. Wir alle       der Steuerungsgruppe des Agglomerationskonzeptes mitwir-
kennen diesen Raum und wissen, wie ambitioniert das Vor-      ken.
haben ist, im Rahmen eines integrierten Entwicklungskon-      Wir haben als Regierungspräsidentinnen im regionalen
zeptes Perspektiven für eine ausbalancierte Entwicklung der   Maßstab viel Erfahrung mit der verbindlichen Festlegung
Region aufzuzeigen.                                           von Raumnutzungsansprüchen im Rahmen der klassischen
Die Herausforderungen sind vielfältig, einem immens hohen     Regionalplanung. Die Erfahrung lehrt, dass für viele Akteure
Siedlungsdruck in der Rheinschiene mit teils überlasteten     die interdisziplinäre und regionale Perspektive schwer fass-
verkehrlichen Infrastrukturen stehen nur begrenzt geeignete   bar ist.
Flächenpotenziale gegenüber. Starke Raumnutzungskon-          Gemeinsam mit dem Regionalrat stehen wir als Bezirksre-
kurrenzen sind in Einklang zu bringen mit dem Schutz der      gierungen vor den gleichen Herausforderungen, wenn es
natürlichen Ressourcen und dem Erfordernis, Freiräume zu      darum geht, einen Rahmen für die künftige räumliche Ent-
erhalten oder den Anforderungen des Klimawandels gerecht      wicklung unserer Regionen in Form neuer Regionalpläne zu
zu werden. Mit anderen Worten: Von allem ist mehr bereit-     erarbeiten. Auch in diesen Plänen steht die künftige Sied-
zustellen, mehr Wohnen, mehr Natur, mehr Landwirtschaft,      lungs-, Mobilitäts- und Freiraumentwicklung im Fokus.
mehr Gewerbe, mehr Mobilität, mehr Klima.                     Das Agglomerationskonzept haben wir nie als Konkur-
Die komplexen Aufgaben der räumlichen Entwicklung             renz wahrgenommen, sondern festgestellt, dass der Regio-
lassen sich nicht nur im lokalen Maßstab lösen. Vielmehr ist  nalplanprozess davon sehr profitiert. Denn eine wirksame
dazu ein gemeinsames Handeln auf verschiedenen Ebenen         Regionalplanung ist auf das Zusammenspiel formeller und
gefragt, das übergeordneten Strategien folgt und auf integ-   informeller Elemente angewiesen. Sie wird auf diesem
rierten Konzepten aufbaut.                                    Zukunftsdialog der Kommunen und Akteure der Region
Rückblickend ist bei der Erarbeitung des Agglomerations-      aufbauen. Für uns als Regierungspräsidentinnen der Regie-
konzeptes festzustellen, dass nicht so sehr das Ergebnis im   rungsbezirke Köln und Düsseldorf, die wir die große Metro-
Vordergrund stand, sondern der Prozess von besonderer         polregion Rheinland bilden, ist gerade mit dem räumlichen
Bedeutung war. Denn dem vorliegenden Raumbild ging            Sprung über die Regierungsbezirksgrenze hinweg eine wich-
ein intensiver Dialog mit den vielen Akteuren in der Region   tige Verbindung entstanden. Auch vor dem Hintergrund der
voraus. Die beiden Bezirksregierungen waren dabei eng in      anstehenden Arbeiten zum Strukturwandel im Rheinischen
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