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Anne Wiederhold-
Daryanavard
über die Brunnenpassage
als Teil einer neuen
Stadtgesellschaft
Der Brunnenmarkt ist mittlerweile ein Bild von Synapsen vor mir, die sich
der Markt Nummer eins – er hat eine
in der Stadt wieder neu bilden zwischen
ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNGEN weltmetropole, hochqualitative Kunst Das heißt, wir sind Partnerschaften mit
unglaubliche Frequenz an Menschen.
den ganz großen Kulturinstitutionen
und diesen sogenannten Außenbezirken.
Es geht darum, in Wien, einer Kultur-
den ‚ großen Tankern der Hochkultur´‚
und Kultur in ganz andere Gegenden
eingegangen. Das ist etwas komplett
bringen, zum Beispiel mitten in eine
Neues und Anderes. Kooperieren geht
Markthalle – dorthin, wo die Wiener
schnell mal, aber dann liegt es immer
und Wienerinnen jeglicher sozialer und
am Intendanten oder der Intendantin,
internationaler Herkunft sind. Kunst
kann da ganz viel für eine neue Stadt-
ob es im nächsten Jahr fortgeführt wird.
gesellschaft und Begegnung tun.
Wir haben also mit den Institutionen in
Wir machen unsere Arbeit aber auch mit
auf Augenhöhe zusammenarbeiten
dem Hintergedanken, dass wir den
möchten.
Kunstbetrieb updaten und auf das Level
der Stadtgesellschaft bringen wollen. Verträgen festgelegt, dass wir drei Jahre
Wenn man sich die sozialen Hintergründe
und Sprachen etwa des Publikums
der Staatsoper anschaut, sieht man,
dass dies überhaupt kein Abbild der
Wienerinnen und Wienern ist.
Die Brunnenpassage ist ein trans-
kultureller, sparten- und alters-
übergreifender Raum.
Jemand hat mir mal gesagt, das ist wie
eine Akkupunkturnadel, die ich in einer
Stadt setze und dann passiert etwas.
Aber wir haben gemerkt, es geht noch
viel mehr – nicht bei uns vor Ort, son-
62 62 dern in die Stadt hinein. Ich habe da so